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Hebr. 4, 9 usw - was bedeuten diese Stellen

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  • Hebr. 4, 9 usw - was bedeuten diese Stellen

    Liebe Geschwister

    Hebräer Kapitel 4

    9 Also bleibt noch eine Sabbatruhe dem Volk Gottes übrig.
    10 Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ist auch zur Ruhe gelangt von seinen Werken wie Gott von seinen eigenen.
    11 Lasst uns nun eifrig sein, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams falle!


    Was bedeuten diese Verse?

    LG

    Ibo

  • #2
    AW: Hebr. 4, 9 usw - was bedeuten diese Stellen

    Lieber Ibo
    Herzlichen Dank für das Einstellen dieses "Brockens"!
    es sicher auch gute wenn wie zunächst mal diverse Ausleger zu Wort kommen lassen und dass wir dann versuchen den Zusammenhang von Hebräer 4 zu verstehen.
    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6

    Kommentar


    • #3
      AW: Hebr. 4, 9 usw - was bedeuten diese Stellen

      WMCD4,1 Die folgenden Verse stellen einen der schwierigsten Abschnitte des ganzen Briefes dar. Es gibt wenig Einigkeit unter den Auslegern, wie hier der genaue Argumentationsgang ist, obwohl die allgemeine Lehre dieses Abschnittes recht eindeutig ist.
      Das Thema von 4,1-13 ist die Ruhe Gottes und die Notwendigkeit des Eifers, um sie zu erlangen. Es wird uns hilfreich sein, wenn wir am Anfang verschiedene Arten von Ruhe untersuchen, die in der Bibel erwähnt werden:
      1. Gott ruhte nach dem sechsten Tag der Schöpfung (1. Mose 2,2). Diese Ruhe war kein Zeichen der Müdigkeit nach schwerer Arbeit, sondern des Wohlgefallens über das Werk, das er vollendet hatte. Es war die Ruhe angesichts der Tatsache, dass er mit seinem Werk völlig zufrieden war (1. Mose 1,31). Gottes Ruhe wurde durch den Einbruch der Sünde in diese Welt unterbrochen. Seit dieser Zeit ist er unaufhörlich am Werk gewesen. Jesus sagte dazu: »Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke« (Joh 5,17).
      2. Kanaan sollte das Land der Ruhe für die Kinder Israel werden. Die meisten von ihnen kamen nie in das Land, und diejenigen, die es erreichten, fanden die Ruhe nicht, die Gott für sie vorgesehen hatte. Kanaan wird hier als Bild für Gottes endgültige, ewige Ruhe gesehen. Viele derer, die Kanaan nicht erreichten (z. B. Korach, Datan und Abiram) stehen für die heutigen Abgefallenen, die Gottes Ruhe wegen ihres Unglaubens nicht erreichen.
      3. Die Gläubigen heute erfreuen sich der Ruhe des Gewissens, weil sie wissen, dass die Strafe für ihre Sünden durch das vollendete Werk Christi schon getragen worden ist. Dies ist die Ruhe, die der Heiland verheißen hat: »Kommt her zu mir … ich werde euch Ruhe geben« (Matth 11,28).
      4. Der Gläubige genießt auch Ruhe im Dienst für den Herrn. Während die oben genannte Ruhe die Ruhe der Erlösung ist, handelt es sich hier um eine Ruhe des Dienstes: »Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen« (Matth 11,29).
      5. Schließlich gibt es dann noch die ewige Ruhe, die den Gläubigen im Vaterhaus erwartet. Dies ist die zukünftige Ruhe, die auch Sabbatruhe genannt wird (Hebr 4,9), die endgültige Ruhe, hinsichtlich derer die anderen Arten der Ruhe Vorbilder bzw. ein Vorgeschmack sind. Diese Ruhe ist hier das Hauptthema (Hebr 4,1-13).

      Niemand sollte denken, dass die Verheißung der »Ruhe« nicht mehr gilt. Sie hat in der Vergangenheit noch keine vollkommene und endgültige Erfüllung gefunden, deshalb »steht« diese Verheißung noch »aus«.
      Doch alle, die sich Christen nennen, sollten sicher sein, dass sie nicht »als zurückgeblieben erscheinen« und so das Ziel verfehlen. Wenn ihr Bekenntnis ohne echte Grundlage ist, dann stehen sie immer in der Gefahr, sich von Christus abzuwenden und wieder ebenjenem religiösen System zu verfallen, das keine Erlösungsmacht hat.
      4,2 »Uns ist eine frohe Botschaft verkündigt worden« – die Gute Nachricht vom ewigen Leben durch den Glauben an Christus. Die Israeliten hatten ebenfalls eine gute Nachricht gehört – die gute Nachricht von der Ruhe im Lande Kanaan. Doch sie haben aus dem »Evangelium der Ruhe« keinen Nutzen gezogen.
      Es gibt zwei mögliche Erklärungen für ihr Versagen, je nachdem, welche Lesart der Manuskripte wir für Vers 2 annehmen. Nach ER ist ihr Versagen darin begründet, dass die Botschaft »bei denen, die« sie »hörten, sich nicht mit dem Glauben verband«. Mit anderen Worten, sie glaubten nicht oder handelten nicht danach.
      Die andere Lesart lautet z. B. nach der Anmerkung der Elb 2003, dass sie nicht durch Glauben mit denen verbunden waren, die die Botschaft hörten und befolgten. Die Bedeutung hier ist, dass die Mehrheit der Israeliten nicht durch Glauben mit Kaleb und Josua verbunden wurden - den zwei Kundschaftern, die der Verheißung Gottes glaubten.
      In jedem Fall ist hier vor allem daran gedacht, dass sie der Unglaube von der Ruhe ausschloss, die Gott ihnen im Land der Verheißung bereitet hatte.
      4,3 Es wird schwierig, an dieser Stelle den Gedankengang zu verfolgen. Anscheinend gibt es drei unverbundene Teilsätze, und doch können wir sehen, dass es eine gemeinsame Verbindung zwischen ihnen gibt – nämlich das Thema der Ruhe Gottes.
      Zunächst erfahren wir, dass wir, »die geglaubt haben«, diejenigen sind, die »in die Ruhe« Gottes eingehen. Glaube ist der Schlüssel, der die Tür öffnet. Wie wir schon herausgestellt haben, genießen die Gläubigen heute die Ruhe des Gewissens, weil sie die Zusicherung haben, dass sie niemals das Gericht über ihre Sünden erleben werden (Joh 5,24). Doch gilt auch, dass diejenigen, die glauben, die Einzigen sind, die einmal Gottes endgültige Ruhe in der Herrlichkeit erreichen werden. Es ist wahrscheinlich diese zukünftige Ruhe, die hier in erster Linie gemeint ist.
      Der nächste Teilsatz bestärkt diese Vorstellung, indem er sie negativ ausdrückt: »Wie er gesagt hat: So schwor ich in meinem Zorn: Sie sollen nimmermehr in meine Ruhe eingehen« (leicht geändertes Zitat aus Psalm 95,11). So wie der Glaube den Zutritt gewährt, so verwehrt ihn der Unglaube. Wir, die wir auf Christus vertrauen, sind uns der Ruhe Gottes sicher; die ungläubigen Israeliten konnten sich ihrer nicht sicher sein, weil sie Gottes Wort nicht glaubten.
      Der dritte Teilsatz enthält die größte Schwierigkeit. Er lautet: »Obwohl die Werke von Grundlegung der Welt an fertig waren.« Vielleicht findet sich die diesbezüglich einfachste Erklärung darin, dass wir dies mit dem vorhergehenden Teilsatz verbinden. Dort hatte Gott von seiner zukünftigen Ruhe gesprochen: »Sie sollen nimmermehr in meine Ruhe eingehen.« Die Verwendung der Zukunftsform deutet an, dass die Ruhe Gottes noch immer möglich ist, auch wenn einige sie durch ihren Unglauben verwirkt haben. Diese Ruhe ist noch immer erreichbar, und zwar trotz der Tatsache, dass Gottes »Werke von Grundlegung der Welt an fertig waren«.
      4,4 Dieser Vers soll anhand der Schrift beweisen, dass Gott »ruhte«, nachdem er das Werk der Schöpfung vollendet hatte. Dass der Verfasser hier nur eine vage Andeutung bezüglich der Quelle dieses Zitats macht, bedeutet nicht, dass er nicht weiß, woher das Zitat stammt. Es handelt sich nur um ein literarisches Mittel, um einen Vers aus einem Buch zu zitieren, das zu dieser Zeit noch nicht in Kapitel und Verse eingeteilt war. Dieser Vers ist aus 1. Mose 2,2 übernommen: »Und Gott vollendete am siebten Tag sein Werk, das er gemacht hatte; und er ruhte am siebten Tag von all seinem Werk, das er gemacht hatte.«
      Hier wird die Vergangenheitsform verwendet, was andeuten könnte, dass Gottes Ruhe nur noch Geschichte ist und keine Prophezeiung enthält, sodass sie für uns heute keine Bedeutung mehr hat. Doch ist dies nicht der Fall.
      4,5 Der Verfasser will die Vorstellung stützen, dass die Erwähnung der Ruhe Gottes nach der Schöpfung nicht auf Ruhe als abgeschlossenen Sachverhalt hindeutet. Deshalb zitiert er wieder mit einer kleinen Veränderung aus Psalm 95,11. Die dortige Zeitform ist das Futur: »Sie sollen nimmermehr in meine Ruhe eingehen.« Er sagt hier im Grunde: »In eurem Denken solltet ihr die Ruhe Gottes nicht auf die Ereignisse in 1. Mose 2 beschränken, sondern euch daran erinnern, dass Gott später von seiner Ruhe als einem Sachverhalt gesprochen hat, der noch erreichbar ist.«
      4,6 Bis zu diesem Punkt der Argumentation haben wir gesehen, dass Gott seit der Schöpfung den Menschen seine Ruhe angeboten hat. Das Eingangstor steht offen.
      Die Israeliten in der Wüste sind ihres »Ungehorsams wegen nicht hineingegangen«. Doch das heißt nicht, dass die Verheißung nicht mehr gelten würde!
      4,7 Der nächste Schritt besteht darin, Folgendes zu zeigen: Sogar in »Davids« Fall (etwa 400 Jahre, nachdem den Israeliten der Einzug in Kanaan verwehrt worden ist) hat Gott noch immer das Wort »heute« als Tag der Gelegenheit verwendet. Der Verfasser hat Psalm 95,7.8 schon in Hebräer 3,7.8.15 zitiert. Nun zitiert er diesen Vers wieder, um zu beweisen, dass Gottes Verheißung nicht mit den Israeliten in der Wüste ungültig geworden ist. Zur Zeit Davids bat Gott noch immer die Menschen, ihm zu vertrauen und ihre »Herzen« nicht zu »verhärten«.
      4,8 Einige der Israeliten haben natürlich mit »Josua« Kanaan erreicht. Doch auch diese konnten die endgültige »Ruhe« nicht genießen, die Gott für diejenigen bereitet hat, die ihn lieben. Es gab Konflikte in Kanaan, dazu Sünde, Krankheit, Schmerz, Leid und Tod. Wenn sie den Geltungsbereich der Ruheverheißung Gottes damit schon voll ausgeschöpft hätten, dann hätte er sie nicht zur Zeit Davids erneut anbieten können.
      4,9 Die vorhergehenden Verse haben uns zu dieser Schlussfolgerung geführt: »Also bleibt noch eine Sabbatruhe dem Volk Gottes übrig.« Hier benutzt der Verfasser ein anderes griechisches Wort für »Ruhe«, nämlich sabbatismos, das mit dem Wort Sabbat verwandt ist. Es bezieht sich auf die ewige Ruhe, die all diejenigen genießen werden, die durch das kostbare Blut Christi erlöst worden sind. Es wird sich um eine Sabbatruhe handeln, die nie mehr aufhören wird.
      4,10 Wer immer in Gottes »Ruhe« eingehen wird, wird von seiner Arbeit ruhen, so wie »Gott« es am siebten Tag tat.
      Vielleicht hatten wir, ehe wir errettet wurden, versucht, uns das Heil zu erarbeiten. Als wir dann erkannten, dass Christus sein Werk auf Golgatha vollendet hat, haben wir unsere eigenen wertlosen Bemühungen eingestellt und dem auferstandenen Erlöser vertraut.
      Nach der Errettung geben wir uns dann selbst hin, indem wir uns aus Liebe für den Einen mühen, der uns geliebt hat und sich selbst für uns gegeben hat. Unsere guten Werke sind die Frucht des in uns wohnenden Heiligen Geistes. Wir sind oft müde in seinem Dienst, obwohl wir dieses Dienstes nicht müde sind.
      In Gottes ewiger Ruhe werden wir uns nicht mehr wie hier auf der Erde mühen. Das bedeutet nicht, dass wir im Himmel gar nichts tun würden. Wir werden Gott noch immer anbeten und ihm dienen, doch wird es keine Müdigkeit, keine Not, keine Verfolgung und keine Anfechtung mehr geben.
      4,11 Die vorhergehenden Verse haben gezeigt, dass Gottes Ruhe noch immer erreichbar ist. Dieser Vers sagt nun aus, dass Eifer notwendig ist, um »in jene Ruhe einzugehen«. Wir müssen »eifrig sein«, damit wir die Tatsache festmachen, dass unsere einzige Hoffnung Christus als der Herr ist. Wir müssen eifrig der Versuchung widerstehen, den Glauben an ihn nur nach außen hin zu bekennen, und der Gefahr widerstehen, ihn in der Hitze des Leidens und der Verfolgung zu verleugnen.
      4,12 Die nächsten zwei Verse enthalten eine ernsthafte Warnung, dass Unglaube niemals unbemerkt bleibt. Als Erstes wird er vom »Wort Gottes« aufgedeckt (Das hier benutzte griechische Wort ist logos, das Wort, das uns so gut durch die Einleitung zum Johannesevangelium vertraut ist. Doch in diesem Vers bezieht es sich nicht auf Jesus als das lebendige Wort, sondern auf das geschriebene Wort, die Bibel.). Dieses »Wort Gottes« ist:
      »lebendig« – immer vor Leben sprühend.
      »wirksam« – es gibt uns große Kraft.
      Schneidend – »schärfer als jedes zweischneidige Schwert«.
      Zerteilend – »durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist« (den beiden unsichtbaren, immateriellen Bereichen des Menschseins). Es durchdringt »sowohl Gelenke als auch Mark«, wobei die »Gelenke« uns unsere äußeren Bewegungen erlauben, und das »Mark« zwar nicht sichtbar ist, jedoch für das Leben der Knochen besonders wichtig ist.
      Unterscheidend – es beurteilt und richtet die »Gedanken und Gesinnungen des Herzens«. Das Wort richtet uns, nicht wir das Wort.
      4,13 Zweitens wird der Unglaube vom lebendigen Herrn aufgedeckt. Hier wandelt sich das unpersönliche in ein persönliches Pronomen: »Und kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar.« Nichts entgeht seiner Aufmerksamkeit. Er ist absolut allwissend. Er ist sich ständig all dessen bewusst, was im Universum vor sich geht. Natürlich ist der entscheidende Punkt in diesem Zusammenhang, dass Christus weiß, wo richtiger Glaube ist und wo es sich nur um intellektuelle Zustimmung zu den entsprechenden Tatsachen handelt.





      Im Herrn Jesus Christus
      Hans Peter Wepf
      1. Mose 15.6

      Kommentar


      • #4
        AW: Hebr. 4, 9 usw - was bedeuten diese Stellen

        A.C. Gaebelein
        KAPITEL 4
        1. Die Ruhe Gottes (4,1-11)
        2. Die Kraft des Wortes Gottes (4,12-13)

        Verse 1-11. »Fürchten wir uns nun, daß nicht etwa – da die Verheißung, in seine Ruhe einzugehen, noch aussteht – jemand von euch als zurückgeblieben erscheint. Denn auch uns ist eine gute Botschaft verkündigt worden, wie auch jenen; aber das gehörte Wort nützte jenen nicht, weil es bei denen, die es hörten, sich nicht mit dem Glauben verband« (Verse 1-2). Diese Worte der Ermahnung gehören eigentlich zum vorigen Kapitel.
        Was ist die Ruhe, von der diese Verse sprechen? Sie wird meist als die Ruhe erklärt, die der wahre Gläubige in dem Herrn Jesus Christus im Glauben findet und hat. Sie wird häufig mit Matthäus 11,28-29 gleichgesetzt. Obwohl es natürlich völlig wahr ist, daß alle, die zu dem Herrn Jesus Christus als dem Heiland kommen, in ihm Ruhe vor dem Fluch des Gesetzes und der Last der Sünde finden, obwohl es auch wahr ist, daß die, welche ihm im Gehorsam nachfolgen und von ihm lernen, Tag für Tag Ruhe für ihre Seelen finden, ist das doch nicht die Ruhe, die wir in diesen Versen vor uns haben. Die Ruhe, die hier gemeint ist, wird von Gott »meine Ruhe« genannt; es ist die Ruhe Gottes und sie ist zukünftig, die Ruhe in der zukünftigen Herrlichkeit, eine ewige Ruhe. Es ist Gottes Ruhe, weil er selbst sie geschaffen hat und sie in der Herrlichkeit mit all denen genießen wird, die an Christus geglaubt haben, in dessen vollkommenem Werk Gott seine Ruhe hat, weil es seine Heiligkeit und seine Liebe befriedigt. In diese Ruhe geht der Gläubige beim Kommen Christi ein. Dann wird die Arbeit getan sein und werden alle Lasten von uns abfallen. Die Gerechtigkeit wird regieren, die seufzende Schöpfung wird befreit sein und die verheißene Herrlichkeit wird offenbar werden. Gott wird dann in seiner Liebe ruhen und mit Jubel frohlocken (Zeph 3,17). Bis zu jenem Tag arbeitet Gott, denn die Sünde und der Fluch sind noch nicht beseitigt. Alles wird aber verändert, wenn sein Sohn in Herrlichkeit erscheint und alle Dinge ihm unterworfen werden. Die vollkommene, vollständige Ruhe Gottes wird in den neuen Himmeln und der neuen Erde eintreten, wo Gott unter den Menschen wohnen wird und die Sünde und der Tod für immer hinweggetan sind. Dann wird er alles in allem sein. Dies ist die Ruhe, die dem Volk Gottes übrigbleibt (Vers 9).
        »Gott muß in dem ruhen, was sein Herz befriedigt. Das war sogar schon bei der Schöpfung der Fall. Alles war sehr gut. Und heute kann die vollkommene Liebe in bezug auf uns nur durch unsere vollkommene Segnung befriedigt werden: Wir werden ein himmlisches Teil haben in der Segnung, die wir in der Gegenwart Gottes in vollkommener Heiligkeit und in vollkommenem Licht besitzen werden. Demgemäß wird all das mühsame Werk des Glaubens, die Übung des Glaubens in der Wüste, der Kampf (obwohl es darin auch viele Freuden gibt), die auf der Erde geübten guten Werke, ja, alle Art von Arbeit aufhören. Wir werden nicht nur von der Macht der innewohnenden Sünde befreit sein, sondern jede Mühsal und alle Leiden des neuen Menschen werden aufhören. Vom Gesetz der Sünde sind wir schon freigemacht; dann aber werden auch unsere geistlichen Übungen für Gott aufhören. Wir werden ruhen von unseren Werken (an böse Werke ist hier selbstredend nicht zu denken). Wir haben schon geruht von unseren Werken, was unsere Rechtfertigung betrifft, und deshalb haben wir in diesem Sinn jetzt Ruhe in unserem Gewissen. Aber darum handelt es sich hier nicht. Hier ist von der Ruhe des Christen von allen seinen Werken die Rede. Gott ruhte von seinen (sicherlich guten) Werken, und so werden auch wir dann mit ihm ruhen.
        Wir sind jetzt in der Wüste. Wir kämpfen auch mit bösen Geistern in der Himmelswelt. Eine gesegnete Ruhe bleibt uns noch, in der unsere Herzen ruhen werden in der Gegenwart Gottes. Da wird nichts die Vollkommenheit unserer Ruhe trüben, und Gott wird in der Vollkommenheit der Segnung ruhen, die er seinem Volk bereitet hat.
        Der leitende Gedanke in dieser Stelle ist der, daß noch eine Ruhe bleibt, d. h. daß der Gläubige sie nicht hier zu erwarten hat. Allerdings wird nicht gesagt, wo sie ist. Auch wird der Charakter der Ruhe nicht im einzelnen erläutert, weil diese Textstelle die Tür zu einer irdischen Ruhe für das irdische Volk aufgrund der Verheißungen offenläßt, obwohl für die christlichen Teilhaber der himmlischen Berufung die Ruhe Gottes offensichtlich himmlisch ist« (Darby).


        Die Argumentation und die Ermahnung der Verse 3-11 ist also leicht zu verstehen. Gott ruhte bei der Schöpfung am siebenten Tag von allen seinen Werken. Doch diese Ruhe wurde unterbrochen, und sie ist außerdem das Bild von einer noch zukünftigen Ruhe Gottes. Ungläubige können nicht in die zukünftige Ruhe eingehen. Es wird gezeigt, daß Josua (im Grundtext steht in Vers 8 zwar Jesus, es ist aber eindeutig der Josua des Alten Testaments gemeint) sie nicht in die Ruhe brachte und die Ruhe in Kanaan nicht die wahre Ruhe Gottes war (Vers 8). Denn wenn sie es gewesen wäre, warum hätte dann David lange nach Josua wiederum davon gesprochen? Diese Ruhe ist für das Volk Gottes auch jetzt noch nicht gekommen; sie liegt immer noch in der Zukunft. Es bleibt dem Volk Gottes noch eine Sabbatruhe übrig (Vers 9). Wir sind auf dem Weg dorthin, und dieser Weg ist voller Gefahren und Schwierigkeiten, was auch Israel erfuhr, als es durch die Wüste ging. Und deshalb wird die Ermahnung ausgesprochen, Fleiß anzuwenden, »in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams falle« (Vers 11). Der Eingang in die Ruhe geschieht durch den Glauben. »Wir gehen nämlich in die Ruhe ein als die, die geglaubt haben« (Vers 3). Obgleich der Gläubige sicher sein darf, in die zukünftige Ruhe einzugehen, muß er doch Fleiß und Sorgfalt anwenden, solange er noch auf dem Weg ist, und wachen und beten. Der wahre Glaube beweist sich durch solch einen Wandel.
        Verse 12-13. Das Wort Gottes und seine göttliche, lebendige Kraft werden hier vom Heiligen Geist vorgestellt. Es ist die Methode Gottes, sein Wort zu gebrauchen, den Unglauben und die Absichten des Herzens ans Licht zu bringen und zu richten. Es richtet im Herzen alles, was nicht von Gott ist. Für alle, die glauben und auf dem Weg zur Ruhe Gottes sind, ist es absolut notwendig, daß sie das Wort Gottes ständig anwenden, denn es ist sein göttliches Wort, das uns in Gottes Gegenwart bringt. Es ist ein Wort, das die Herzen erforscht, unter dessen Kraft das Gewissen wachgerüttelt wird und das gesegnete und notwendige Werk des Selbstgerichts beginnt. Leben, Kraft und Allwissenheit, drei große Eigenschaften Gottes, werden hier seinem Wort zugeschrieben. Das Wort schenkt auch Kraft und geistliche Energie.
        »Seele und Geist, die hier zusammen genannt werden, können nur die beiden Bestandteile der unkörperlichen Natur des Menschen sein; in der Schrift werden sie, obwohl viele hierüber anders denken, eindeutig voneinander unterschieden. Die Seele ist der niedrigere, empfindende, emotionale Teil, der dort, wo er nicht wie beim Menschen vom Licht des Geistes durchflutet wird, schlicht und einfach tierisch ist, und der sich auch, wo der Mensch nicht unter der Kraft des Geistes Gottes steht, sich immer noch zum Niederen hingezogen fühlt. Der Geist ist verständig und sittlich; er ›weiß, was im Menschen ist‹ (1Kor 2,11). Im ›natürlichen Menschen‹, der eigentlich der psychische Mensch, der seelische Mensch, ist (1Kor 2,12), ist das Gewissen unwirksam, obwohl es von Gott weiß, und die Gesinnung selbst wird irdisch. Es ist daher äußerst wichtig, zwischen ›Seele und Geist‹ zu unterscheiden. Der Ausdruck ›zur Scheidung der Gelenke als auch des Markes‹ führt uns den Unterschied zwischen dem Äußeren und dem Inneren, der äußeren Form und dem dahinter verborgenen Wesen vor Augen« (Numerical Bible).



        Im Herrn Jesus Christus
        Hans Peter Wepf
        1. Mose 15.6

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        • #5
          AW: Hebr. 4, 9 usw - was bedeuten diese Stellen

          danke euch für die Erklärungen

          lg ibo

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          • #6
            AW: Hebr. 4, 9 usw - was bedeuten diese Stellen

            Lieber Ibo

            Ironie ist eine gebräuchliche Form im Wort Gottes und ja, im 1. Korintherbrief gibt es einige.
            Hast Du die Appendix?
            Im Herrn Jesus Christus
            Hans Peter Wepf
            1. Mose 15.6

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