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Hades, Hölle, Paradies

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  • Hades, Hölle, Paradies

    Ich hab vor kurzem das Buch von A.Fruchtenbaum "Handbuch der biblischen Prophetie" durchgelesen und bin bei ihm auf einen sehr interessanten Gedanken gestoßen.
    Hier eine kleine Zusammenfassung seiner Gedanken, die er größtenteils auch mit einigen Bibelstellen belegt:
    Der Feuersee ist nur für den Antichristen, den falschen Propheten und Satan bestimmt. Wo kommen nun aber die in Sünde gestorbenen Menschen hin? Er stellt fest, dass es für die Menschen zwei andere Orte gibt.
    Die Sünden der Heiligen im AT konnten nicht getilgt werden, sie wurden
    lediglich bedeckt (Hebräer-Brief). Deswegen kamen alle AT-Heiligen an einen bestimmten Ort - der in Luk 16 „Abrahams Schoß" genannt wird - bis Jesus kam (Petrus-Brief und Epheser-Brief --> "tiefste Niederungen"). Die Ungläubigen hingegen kamen und kommen bis heute noch in den „Scheol", auch Hades genannt. Als nun Christus starb ging er in die „tiefsten Niederungen der Erde" (Eph 4) und verkündete den AT-Heiligen, dass ihre Schuld nun getilgt ist. Aus diesem Grund müssen Gläubige nicht mehr zuerst in den „Abrahams Schoß", sondern können gleich in den Himmel zu Gott, weil ihre Schuld nun getilgt wird. Die Ungläubigen hingegen müssen gleich in den Hades - nicht in den Feuersee! Dort werden sie gemäß ihren guten Werken bzw. ihrem Leben entsprechend "Schläge" (Luk. 12) bekommen. D.h. es gibt milderere Strafe und härtere Gerichte (z.B. sagt Jesus, dass es Sodom und Gomorra am Tage des Gericht erträglicher ergehen wird als ... .)

    Da kommen bei mit gleich einige Fragen auf. Z.B. Wieso verspricht dann Jesus, dass der bekehrte Räuber heute noch mit Ihm im Paradies sein wird?
    Wie denkt ihr über Fruchtebaums Ansicht?

    Gruss
    Eugen

  • #2
    Feuersee

    Lieber Eugen,
    Der Feuersee ist nur für den Antichristen, den falschen Propheten und Satan bestimmt.
    dagegen lautet Offb. 20,15 so:Und wenn jemand nicht im Buche des Lebens eingeschrieben gefunden ward, wurde er in den Feuersee geworfen.
    zu Eph.4: Das Wort aber «Er ist aufgefahren», was bedeutet es anderes, als daß er auch zuvor hinabgefahren ist in die untersten Örter der Erde?
    Mit den untersten Örtern der Erde kann wohl im Zusammenhang nicht vom Totenreich gesprochen werden. In meinem Beitrag zu 1.Petr. 3,19 äußerte ich eigentlich schon meinen Zweifel über diese Auslegung- anbei gleich noch ein Danke an Kurt R. für seine ergänzende Antwort.
    in IHM
    joachim

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    • #3
      Liebe Forumteilnehmer,

      ich bitte euch mich vielmals zu entschuldigen. Ich habe die Ansicht von Fruchtenbaum nicht richtig wiedergegeben. Ab Seite 457 fängt er mit
      dem Thema an und zum Schluss sagt er, dass bei der zweiten
      Auferstehung die Leiber der Ungläubigen auferstehen und diese aus der
      "Hölle", also aus dem Hades, "rausgeholt" werden und dann direkt in
      den Feuersee zum Satan, falschen Prophet und dem Antichristen wandern.

      Entschuldigt mich nochmal. War keine Absicht.
      Und vielen Dank für die liebevolle Korrektur.

      Aber eine Frage hätte ich noch:
      Wie denkt ihr über seine Ansicht mit dem "Scheol", Hades, Paradies? Diese Überlegung von ihm habe ich, denk ich, richtig oben dargelegt.

      Gruss
      Eugen

      Kommentar


      • #4
        Arnold Fruchtenbaum

        Lieber Eugen
        ich werde einiges von Fruchtenbaum einscannen, damit alle, die auch die Bücher nicht haben, wissen, worum es geht.
        In IHM
        Hans Peter

        Da noch ein Link zu Fruchtenbaum:
        http://www.bibelkreis.ch/Ariel/leer.htm

        Kommentar


        • #5
          Fruchtenbaum erklärt in einem Vortrag, dass "Abrahams Schoss" eine hebräische Bezeichnung für das Paradies war (ist?). Somit war Lazarus also im Paradies und auch der Schächer konnte dort hinkommen.

          Letztlich war also der Scheol (Hades) der Aufbewahrungsort für alle Toten, er hatte aber zwei Abteilungen. Einmal für die Ungläubigen, die bereits litten (siehe der reiche Mann) und einmal für die Gläubigen, die bereits im Abrahams Schoss (Paradies), z.B Lazarus waren. Hier war nun auch in dieser Erzählung von Christus Abraham selbst anwesend.

          Seit Christus also alle Gläubigen mit in den Himmel genommen hat sind heute und jetzt nur noch Ungläubige im Scheol (Hades) und leiden und warten auf das letztliche Gericht und den Wurf in den Feuersee.

          Stephan

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          • #6
            Scann

            23.01.06

            Lieber Eugen
            auf Grund des Speziellen Layouts bring ich die Seiten von Fruchtenbaum nicht mit vernünftigem Zeitaufwand digitalisiert. (Eventuell meldet sich ein „Freiwilliger?“
            Was Stephan geschrieben hat bezüglich der Gläubig verstorbenen, dass diese nun nicht mehr, im Hades sind, sieht man auch in Epheser 4, wo von unseren Herrn geschrieben wird, dass Er die Gefangenschaft Gefangen geführt hat.
            In IHM
            Hans Peter

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            • #7
              Liebe Brüder,

              mit Interesse habe ich die Argumentation in diesem Beitrag verfolgt. Dabei ist mir folgendes aufgefallen. Wenn ich die Beiträge richtig verstehe, geht Ihr davon aus, dass die Verstorbenen Nachfolger JESU in die Himmel gelangen. Ja, dass JESUS bei seiner Auffahrt zu den Himmeln Errettete mitgeführt habe.

              Bei dieser Auffassung habe ich folgende Fragen:
              Was vom Verstorbenen soll denn in die Himmel gelangen?
              Weshalb braucht es dann noch eine Auferstehung von den Toten für jene JESU-Nachfolger?

              Aufgrund der biblischen Texte komme ich zu folgendem Schluss: Die Toten warten im Totenreich auf die Auferstehung. Und zwar alle, auch die Nachfolger JESU. Dies mindestens bis zur ersten Auferstehung.

              Ich basiere meine Schlussfolgerungen auf folgenden Bibelstellen:

              a. Joh. 3,13:
              JESUS sagt: Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel als nur, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, der Sohn des Menschen.

              Mein Kommentar:
              JESUS ist erst nach seiner Auferstehung in die Himmel hinaufgestiegen. Also ist ausser IHM niemand anders in die Himmel gelangt.


              b. Joh. 14,3
              14,3 Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin.

              Mein Kommentar:
              JESUS hält die Reihenfolge ganz klar fest. Bevor ER nicht wiederkommt, ist niemand bei IHM (in den Himmeln).


              c. 1. Thess. 4,15-17
              4,15 Denn dies sagen wir euch in einem Wort des Herrn, daß wir, die Lebenden, die übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. 4,16 Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei [dem Schall] der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; 4,17 danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein.

              Mein Kommentar:
              Die Gemeinde hatte befürchtet, dass die Verstorbenen benachteiligt wären bei der Wiederkunft des HERRN. Wären die Verstorbenen Nachfolger jedoch schon beim HERRN, dann wäre diese Argumentation völlig überflüssig. Es ist aber gerade umgekehrt. Man befürchtet, die Lebenden wären bei der Wiederkunft des HERRN im Vorteil und würden dann bei IHM sein. Nicht aber die Verstorbenen. Paulus zerstreut die Befürchtung mit der Begründung: Bei der Wiederkunft JESU ertönt die Pausaune Gottes. Darauf kommt der HERR vom Himmel herab. Darauf werden die Verstorbenen Nachfolger JESU auferstehen. Danach werden die Lebenden Nachfolger zusammen mit den Auferstandenen in die Wolken aufgenommen. Es werden also gleichzeitig die Verstorbenen und die Lebenden mit dem HERRN zusammentreffen. Keinen Augenblick vorher.


              d. Offb. 20,4-6:
              20,4 Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben; und [ich sah] die Seelen derer, die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet worden waren, und die, welche das Tier und sein Bild nicht angebetet und das Malzeichen nicht an ihre Stirn und an ihre Hand angenommen hatten, und sie wurden lebendig und herrschten mit dem Christus tausend Jahre. 20,5 Die übrigen der Toten wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren. Dies ist die erste Auferstehung. 20,6 Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen tausend Jahre.

              Mein Kommentar:
              Auch hier handelt es sich um eine Auferstehung von den Toten. Die erste Auferstehung nämlich. Es gibt keine andere Auferstehung zuvor. Die Auferstandenen werden mit dem HERRN tausend Jahre herrschen und regieren.


              Schlussfolgerung
              Alle Verstorbenen verbleiben auf dieser Erde (im Sheol) bis zur ersten oder zweiten Auferstehung. Diese Sicht ist auch ganz in Übereinstimmung mit Lk. 16 (Lazarus) und Lk. 23 (Paradies) und vielen anderen Stellen in der Bibel.


              Liebe Brüder, sagt mir, wenn ich die Schriften missverstehe.

              Kommentar


              • #8
                Lieber Berndt,

                gerne möchte ich eine Frage an Dich richten. In Joh. 14,3 heisst es:

                "Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin."

                JESUS hält die Reihenfolge ganz klar fest:
                1. JESUS geht hin (Auffahrt)
                2. ER bereitet die Stätte
                3. ER kommt wieder
                4. Erst jetzt werden seine Nachfolger mit IHM sein

                Wie bringst Du nun Joh. 14,3 in Übereinstimmung mit der Vorstellung, dass die Verstorbenen Nachfolger JESU gleich in die Himmel kommen nach ihrem Tod?

                Kommentar


                • #9
                  Um bei Christo zu sein

                  Lieber Max
                  vorerst nur ganz kurz ein Gedanke:
                  Nach Epheser 4 hat der Herr Jesu die „Gefangenschaft“ gefangen geführt. Der Apostel schreibt, er freue sich abzuscheiden um bei Christo zu sein. Dem bekehrten Schächer am Kreuz sichert der Her Jesus zu, „heute wirst Du mit mir im Paradiese sein“.
                  So denke ich, dass Seele /Geist der Erretteten seit dem Tode des Herrn nicht mehr im Hades sind, sondern bei Christo. Bei der Entrückung werden die Leiber auferweckt resp. verwandelt werden (Verherrlicht) um dann IHN verherrlicht, aber sichtbarlich darzustellen, wenn er sieben Jahre später, also nach der Drangsalszeit kommt um das Reich in Israel, ausgehend von Israel über die ganze Erde aufrichtet Dann werden auch die auferweckten David, Abraham die 12 Apostel usw. hier auf Erden auf eine wunderbare Art mit IHM und uns herrschen. Die Braut des Lammes , die Versammlung also die Gläubigen der Gandenzeit vorwiegend im himmlischen Jerusalem, dass aber verbunden ist mit dem irdischen Jerusalem .
                  Später mehr
                  in IHM
                  Hans Peter

                  Kommentar


                  • #10
                    Antwort zu Berndt

                    Lieber Berndt,

                    besten Dank für deine Antwort. Eines kann ich versichern, ich fühle mich zu keiner "christlichen" Lehre verpflichtet. Auch wenn etwas seit Jahrhunderten in eine bestimmte Richtung gelehrt wird. Ich ringe darum, die ursprüngliche Botschaft der Bibel verstehen. Und Joh. 14,3 ist so eine Aussage.

                    Bei anderen Stellen versuchen wir auch, den Sinn möglichst präzis zu erfassen. Weshalb sollen wir nicht auch Joh. 14,3 und ähnliche Stellen eingehend studieren?

                    Liebe Brüder
                    Wie soll man denn Offb. 20,4-5 verstehen (erste Auferstehung).

                    "Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben; und [ich sah] die Seelen derer, die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet worden waren, und die, welche das Tier und sein Bild nicht angebetet und das Malzeichen nicht an ihre Stirn und an ihre Hand angenommen hatten, und sie wurden lebendig und herrschten mit dem Christus tausend Jahre. Die übrigen der Toten wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren. Dies ist die erste Auferstehung." (Ende Zitat)

                    Nach meinem Verständnis handelt es sich bei der ersten Auferstehung um eine Auferweckung von den Toten. Es heisst, die Seelen werden lebendig. Also waren sie vorher nicht lebendig. Und folglich konnten sie zwischen Tod und Auferweckung auch nicht mit dem HERRN zusammenleben. Denn sie waren ja nicht lebendig.

                    Und Paulus schreibt in 1. Thess. 4,15-17
                    4,15 Denn dies sagen wir euch in einem Wort des Herrn, daß wir, die Lebenden, die übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. 4,16 Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei [dem Schall] der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; 4,17 danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein." (Ende Zitat).

                    Wie soll man denn diese Passage verstehen? Wenn nicht so, dass die Vereinigung mit dem HERRN erst nach der ersten Auferstehung stattfindet? Die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Sie erhalten den Ewigkeitsleib. Wenn die Entschlafenen aber in den Himmeln wären, weshalb müssen dann aber Tote auferstehen? Der vergängliche Leib wird ja nicht benötigt?

                    Wie bringt man denn die drei Stellen Joh. 14,3; Eph. 4,15-17 und Offb. 20,4-5 in Übereinstimmung mit der Auffassung, dass die Gläubigen nach dem Ableben in die Himmel kommen. Und beim HERRN leben würden?

                    Ich bringe dies jedenfalls nicht unter einen Hut.

                    Kommentar


                    • #11
                      Lieber Berndt,

                      habe heute Nachmittag denselben Gedanken gehabt. Man muss in diesem Zusammenhang auch die Seele betrachten. Ich teile deine Auffassung in folgenden Punkten:

                      a. Die Seele ist die Kraft, die aus einem Körper ein lebendiges Wesen macht (ganz vereinfacht ausgedrückt).

                      b. Die Seele kommt von Gott. Sie ist Geschenk von Gott. Die Seele bräuchte die geistliche Verbindung zu Gott für die Entfaltung.

                      c. Die Seele beseelt den Menschen schon im Mutterleib.

                      d. Beim Tod verlässt die Seele den Körper. Die Seele stirbt nicht.

                      e. Die Seelen der Märtyrer befinden sich in den Himmeln unter dem himmlischen Altar (Offb. 6,9-10).

                      f. Bei der Auferstehung vereinigt sich die Seele mit dem Ewigkeitsleib(?)

                      1. Kor. 15,51-53:
                      "Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dieses Verwesliche muss Unverweslichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen." (Ende Zitat)

                      Was bleibt noch zu belegen mit Bibelstellen?
                      Der Ort wo die Seele verbleibt bis zur Auferstehung:
                      a. Die Seele der Ungläubigen
                      b. Die Seele der Gläubigen (aber nicht Märtyrer)

                      Bevor ich dazu was schreibe, möchte ich nochmals die relevanten Bibelstellen durchgehen. Oder hast Du dies schon bereit, Berndt?
                      2. Petr. 1,13-14 ist für mich noch nicht schlüssig.


                      Kleine Nachbemerkung
                      In dieser Weise macht mir das Forum Freude.

                      Kommentar


                      • #12
                        Lieber Berndt,

                        ich bin nochmals alle meine Notizen durchgegangen. In der Tat sind zwei Dinge entscheidend bei unserer Frage: Wo sind die Seelen?

                        Zwei Dinge
                        a. Wie versteht man Eph. 4,8
                        b. Wie versteht man Offb. 6,9

                        A. Eph. 4,8
                        Die Frage lautet: Wie versteht man Eph. 4,8? Bis jetzt habe ich diese Stelle wie folgt verstanden.

                        Der Paragraph Eph. 4,1-13 behandelt nach meiner Ansicht Gaben und Dienste zum Aufbau der Gemeinde. Eph. 4,8 ist die Begründung dazu. Gott gibt die Gaben.

                        Eph. 4,8 (Zitat):
                        Darum sagt er: "Hinaufgestiegen in die Höhe, hat er die Gefangenschaft gefangen geführt und den Menschen Gaben gegeben". (Ende Zitat)

                        Die Gefangennahme und Wegführung der Gefangenschaft ist hier offensichtlich nicht von Bedeutung. Zumindest geht Paulus auf diesen Aspekt des Psalmverses überhaupt nicht ein. Noch weniger geht er auf irgendeine Verbindung mit den Insassen des Paradieses im Sheol ein.

                        Was jedoch Paulus ausführt, sind:
                        - Hinaufsteigen / Hinabsteigen ==> Erfüllung der ganzen Welt
                        - die Gaben

                        Paulus betont, dass ER (JESUS) die gesamte Welt durchschritten hat. Von unter der Erde (was unten ist) bis in die Höhe. ER durchspannt und erfüllt alles.

                        Zitat Eph. 4,10:
                        "He who went down is the same also who went up far above all the heavens, that He may fill all things. [Der hinabgestiegen ist, ist derselbe, der auch hinaufgestiegen ist über alle Himmel, damit er alles füllte]."(Ende Zitat, Young's Literal Translation).


                        B. Die Seelen unter dem Altar (Offb. 6,9)
                        In der Offenbarung ist nur an einer Stelle von Seelen die Rede, die in den Himmeln sind. Es handelt sich hier um die Seelen der Märtyrer. Also solche, die um des Wortes willen umgebracht wurden. Die Greueltat ist so hoch bewertet worden von Gott, dass diese Seelen (und nur diese) in die Himmel aufgenommen wurden und unter den Altar gelegt wurden. Es erinnert ganz an die Stelle im Hebr. Brief mit dem Blut Abels und dem Blut des HERRN. Das Blut Abels hatte zu Gott geschrien. Das Blut des HERRN hat gesprochen und spricht immer noch (Hebr. 12). Die Seelen der Märtyrer sprechen auch. Ja, rufen mit lauter Stimme (Zitat): "Bis wann, o Herrscher, der du heilig und wahrhaftig bist, richtest und rächst du nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?" (Ende Zitat).

                        Soweit wie ich die besagten Verse bis heute verstanden habe. Aus dieser, meiner Sicht befände sich die Abteilung "Paradies" nach wie vor im Sheol. Dort würden die Gläubigen auf die Auferstehung warten (ausgenommen die Seelen der Märtyrer).

                        PS. Habe am 29. Jan. noch das Zitat aus Eph. 4,10 angefügt.

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                        • #13
                          Lieber Berndt, liebe Brüder,

                          vieles hast Du schon gesagt zu den Begriffen zum Totenreich. Ich versuche, alles zusammenzufassen. Ich hatte früher mal festgestellt, dass die deutschen Übersetzungen nicht immer den hebräischen oder griechischen Wortlaut wiedergeben.


                          Das Totenreich
                          Der Name Totenreich ist der Oberbegriff für den Ort, wo die Verstorbenen hingelangen.

                          Namen für das Totenreich
                          Sheol
                          Im Hebräischen (namentlich in den alttestamentlichen Texten) heisst das Totenreich Sheol. Das Wort Sheol kann man etwa mit das Ungesehene übersetzen.

                          Hades
                          Im Griechischen (namentlich in den neutestamentlichen Texten) heisst das Totenreich Hades. Das Wort Hades bedeutet ebenfalls das Ungesehene.

                          Abteilungen im Totenreich
                          Gemäss den biblischen Berichten hat das Totenreich mindestens zwei Abteilungen. Diese Abteilungen heissen Paradies und Gehenna. Auf diese zwei Abteilungen wird in der Geschichte von Lazarus und dem Reichen (Lk 16: 19-31) Bezug genommen. Es kommt auch klar zum Ausdruck, dass die Abteilungen horizontal nebeneinander liegen. Und nicht vertikal untereinander.

                          Das Paradies im Totenreich
                          In diesem Kompartiment warten die Gerechten, Frommen bzw. diejenigen, die in Jesus Vergebung haben, auf die Auferstehung zum ewigen Leben. Hier befindet sich nach Lk 16:19-31 auch Abraham. Hier ist auch der Gekreuzigte, zu dem Jesus sagte, noch heute wirst du mit mir im Paradies sein (Lk 23:43). Jesus bezieht sich hier auf das Paradies im Totenreich.

                          Die Gehenna im Totenreich
                          Der Name leitet sich ab von hebr. Ge-Hinnom = Tal des Hinnom. In diesem Kompartiment warten die Feinde Gottes und seines Gesalbten und uneinsichtige Gesetzesübertreter auf die Auferstehung zum Gericht. Ebenso Leute, die Brüder schwer beschimpfen und solche, die Gottes Vergebung nicht suchen. Die Texte erwähnen, dass in der Gehenna Ungemach und Pein erlitten wird. Feuer und Hitze kommen hier vor.

                          Mt 5,22
                          Zitat: [Jesus sagt:] Ich aber sage euch, dass jeder, der seinem Bruder zürnt, dem Gericht verfallen sein wird; wer aber zu seinem Bruder sagt: Schurke! dem Hohen Rat verfallen sein wird; wer aber sagt: Du bist ein Rebell gegen Gott! der Gehenna verfallen sein wird." (Ende Zitat).

                          Mk 9,43-48
                          Zitat: [Jesus sagt:] Und wenn deine Hand dir Anlass zur Sünde gibt, so hau sie ab! Es ist besser für dich, als Krüppel in das Leben einzugehen, als mit zwei Händen in die Gehenna zu kommen, in das unauslöschliche Feuer. Und wenn dein Fuss dir Anlass zur Sünde gibt, so hau ihn ab! Es ist besser für dich, lahm in das Leben einzugehen, als mit zwei Füssen in die Gehenna geworfen zu werden. Und wenn dein Auge dir Anlass zur Sünde gibt, so wirf es weg! Es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes einzugehen, als mit zwei Augen in die Gehenna des Feuers geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt." (Ende Zitat)

                          Tartaros
                          Eventuell eine dritte Abteilung des Totenreiches. Auf jeden Fall warten hier die abtrünnigen Engel auf das letzte Gericht (2. Petr. 2, 4)


                          Der Feuersee
                          Dies ist - nach der Offenbarung des Johannes - der endgültige Ort für alle, die beim grossen Gericht nicht im Buch des Lebens eingeschrieben gefunden werden. Wer das grosse Gericht nicht besteht, endet im Feuersee. Dies ist der zweite Tod. Wer das grosse Gericht nicht besteht, hat keinen Platz auf der neuen Erde.

                          Offb 20,10
                          Zitat: "Und der Teufel, der sie verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo sowohl das Tier als auch der falsche Prophet ist; und sie werden Tag und Nacht gepeinigt werden in alle Ewigkeit." (Ende Zitat)

                          Offb 21,8
                          Zitat: "Aber den Feigen und Ungläubigen und mit Greueln Befleckten und Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern ist ihr Teil in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt, das ist der zweite Tod." (Ende Zitat)

                          Die deutschen Begriffe Hölle oder Helle
                          Der deutsche Begriff Hölle bzw. Helle (englisch hell) geht gemäss Sprachforscher auf das Wort Hel zurück. Mit Hel bezeichneten die germanischen Stämme (sie waren damals noch keine Christen) die unterirdische Totenwelt. Hel bedeutet (ver)bergen, hehlen. Bei der Bibelübersetzung hat man auf diesen Begriff zurückgegriffen. Man hat diesen Begriff aber nicht immer entsprechend den hebräischen oder griechischen Schriftstellen verwendet. Deshalb ein Teil der Verwirrung.

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