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Das Königreich der Himmel

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    John Bloore

    Das König [βασιλειας] - Reich der Himmel
    Bibelstellen: 1. Pet 1,11; Daniel 7; Matthäus 13,11

    Die Unterbrechung der 400 „stummen Jahre“: die Botschaft Johannes’

    Die 400 „stummen Jahre“ nach den letzten Aussprüchen Maleachis wurden erst wieder durch den Dienst Johannes des Täufers in der Wüste unterbrochen, der bekannt gab, dass das „Reich der Himmel“ nahe gekommen sei. Dementsprechend sagte er das Gericht über alle voraus, die sich in Stolz und Rebellion gegen Gott erhoben hatten. Die Axt war schon an die Wurzel der Bäume gelegt (Lk 3,9) und der Herr würde die Spreu mit unauslöschlichem Feuer verbrennen und den Weizen in seine Scheune sammeln (Mt 3,12). Auf der anderen Seite würden reiche Segnungen stehen, die durch die Taufe mit dem Heiligen Geist angedeutet wurden. All das würde, nach Johannes, mit dem Kommenden verbunden sein, der ihn selbst weit überragen und „ihm vor“ (vgl. Joh 1,15) sein würde, demjenigen, dessen „Ursprünge von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her“ sind (Micha 5,2), denn Johannes bahnte den Weg für den HERRN selbst, der in Johannes 8,58 sagen konnte: „ehe Abraham wurde, bin ich“. Er war das Wort, der Sohn Gottes, der auf die Erde als der Sohn Davids, der Sohn Abrahams und der Sohn des Menschen kam.

    Der Zustand und die Erwartungen des jüdischen Volkes zur Zeit des öffentlichen Auftretens Johannes des Täufers
    Wie würden die Zuhörer Johannes des Täufers seine Botschaft aufnehmen bzw. verstehen? Im Allgemeinen herrschten in ihren Köpfen zweifellos fleischliche Vorstellungen und Erwartungen vor, die sich auf falsche Ansprüche in Bezug auf Titel und Überlegenheit stützten, die auf ihrer Auffassung über die natürliche Abstammung und der nationalen Stellung des Volkes durch den Bund mit Gott unter dem Gesetz beruhten. Sie übersahen die Konsequenzen des völligen Versagens Israels und dem grundsätzlichem Mangel an moralischer Tauglichkeit nach den Maßstäben Gottes, kurz von allem, wovon die Propheten so deutlich gezeugt hatten. Das war das Ergebnis des fanatischen Eifers und Lehrsystems, was durch die Schulen der Schriftgelehrten und Pharisäer entwickelt sowie sorgfältig ausgearbeitet worden war. Der Dienst von Johannes setzte an der Wurzel dieser Dinge an und führte schließlich zu seiner Verwerfung von Seiten dieser Führerschaft, womit sie gleichzeitig Gottes Ratschluss selbst zurückwiesen. Wir können an dieser Stelle sehen, dass sie die alttestamentlichen Schriften, auf die sie sich bezogen, falsch interpretierten, weil sie sie unter dem oben genannten Einfluss studierten und sich ihre Sehnsucht letztlich nur auf einen Messias beschränkte, der in einer sichtbaren Herrlichkeit erscheinen sollte, um seinen Zorn über die Nationen auszugießen, indem er aller heidnischen Herrschaft ein Ende setzen würde, damit die Juden an die Spitze kämen und die uneingeschränkte Macht in der Welt innehaben sollten. Hinweise auf irgendeine moralische oder geistliche Vorbereitung auf diese Dingen sucht man vergebens. Die einzige Voraussetzung sahen sie in der natürlichen Abstammung von Abraham. Kein Wunder, dass das Auftreten, der Platz und die Botschaft Johannes des Täufers dazu führte, dass sich die Volksmengen entsetzten und die religiösen Führer beunruhigte und schließlich gegen ihn aufbrachte. Den Blick auf das kommende Reich gerichtet, prangerte seine Botschaft die vorherrschenden Zustände schonungslos an und rief zur Buße auf. Die Auswirkung ihrer Lehre und die daraus resultierende einseitige Erwartungshaltung finden wir selbst bei den Jüngern wieder, wenn wir den Bericht der Evangelien weiter verfolgen. Letztlich gründete sich diese falsche Erwartungshaltung auf die Überbetonung bestimmter Teile des prophetischen Zeugnisses, die zur Befriedigung der fleischlichen Erwartung und weltlicher Ambitionen herhalten mussten, während alles ignoriert wurde, was einen Geist der Demut (wie z. B. bei Daniel) bewirkt hätte. So traten äußerliche Riten, menschliche Traditionen und gewisse Zeremonien an die Stelle eines guten inneren und moralischen Zustands – eines Zustands mit einem zerbrochenen Herzen, dem die Nähe des HERRN verheißen ist (Ps 34,19). Die Verblendung des Herzens und Gewissens nahm immer mehr zu, sodass eine andere wichtige prophetische Linie völlig aus dem Auge verloren wurde, einer Linie, die von einem leidenden Messias zeugte, der durch Leiden zur Herrlichkeit kommen sollte (1. Pet 1,11). Scheinbar beschränkte sich ihr Blickwinkel auf einen Messias, der nach seiner Geburt (nach dem Samen Davids, Rö 1,3) in Bethlehem und seiner Jugendzeit, die irdische Herrlichkeit einführen sollte, indem er jede heidnische Obrigkeit zerschmettern und den Juden zu dem (beispielsweise durch Daniel) vorausgesagten Reich verhelfen sollte.

    Andeutungen auf die gegenwärtige Haushaltung im Alten Testament
    Bereits im Alten Testament gab es Hinweise auf eine Zeitspanne unbekannter Dauer, die auf die Ankunft des Messias folgen sollte. Es kann gut sein, dass durch diese Stellen die Propheten dazu veranlasst wurden, zu forschen, „auf welche oder welcherart Zeit der Geist Christi, der in ihnen war, hindeutete, als er von den Leiden, die auf Christus kommen sollten, und von den Herrlichkeiten danach zuvor zeugte“ (1. Pet 1,11). So sagte der Herr auf dem Weg nach Emmaus zu den Jüngern folgende Worte: „O ihr Unverständigen und trägen Herzens, an alles zu glauben, was die Propheten geredet haben! Musste nicht der Christus dies leiden und in seine Herrlichkeit eingehen?“ (Lk 24,25-26).

    Untersuchen wir jetzt einige dieser alttestamentlichen Andeutungen über die erwähnte Zeitepoche etwas genauer.

    Die Prophezeiungen Daniels über die 70 Jahrwochen sind bedeutsam. „Bis auf den Messias, den Fürsten“ (Dan 9,25) sollten 69 Wochen vergehen, nach denen er „weggetan werden und nichts haben“ sollte. Danach würde „die Stadt und das Heiligtum“ zerstört werden und eine zeitlich festgelegte Periode der Zerstörung hereinbrechen. In dieser Spanne muss man die letzte der 70 Wochen ansiedeln, an deren Ende dann, und damit stimmen alle überein, die verheißenen Segnungen unter der Herrschaft des Messias anbrechen werden. In Daniel 7,13-14.26-27 finden wir diese Segnungen und den Sieg wieder, die mit der Ankunft des einen verknüpft sein werden, der dort als einer, „wie eines Menschen Sohn“, „auf den Wolken des Himmels“ (Mt 24,30) kommend, dargestellt wird, um sein ewiges Königreich aufzurichten. Wenn dieser Eine, der das verheißene Kind und der gegebene Sohn war, geboren in Bethlehem in der Fülle der Zeit, am Ende der 69. Jahrwoche, und dann weggetan wurde, das Reich aufrichten sollte, als kommend auf den Wolken des Himmels (und das bestätigen seine eigenen Worte in den Evangelien), dann musste er nach seiner Verwerfung vorher in den Himmel zurückkehren, um von dort wiederzukommen, um sein Ziel auszuführen. Das bestätigt der 110. Psalm, indem er von dem Platz des Herrn zur Rechten des Vaters spricht, bis seine Feinde als Schemel seiner Füße dienen werden – ein Ereignis, das sich bei seiner Ankunft in Herrlichkeit erfüllen wird. Bis zu dieser Zeit besteht für jeden die Möglichkeit, den Sohn zu küssen (vgl. Ps 2,12), bevor sein Zorn bei seiner Ankunft auf den Wolken des Himmels entbrennt (2. Thess. 1,7-8; Off 1,7; 14,14-16). Diese Ereignisse münden unmittelbar in den Tag des Herrn, der mit ungeheuren Gerichten über den Stolz und die Rebellion des Menschen verbunden sein wird. Es werden die Menschen betroffen sein, die zuvor die Erde zerstört haben. An dieser Stelle möchte ich auf das Zeugnis von Petrus in Apostelgeschichte 3,17-21 hinweisen, wo er durch den Geist zu denen spricht, die bereits früher durch die Propheten angesprochen worden waren: „Tut Buße, … damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn und er den euch zuvor bestimmten Christus Jesus sende, den freilich der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat“. Auf die Frage, wann Israel das Reich wiederhergestellt werden würde, antwortete der Herr vor seiner Himmelfahrt: „Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seine eigene Gewalt gesetzt hat“ (Apg 1,6-7).

    Nach dem, was wir bisher betrachtet haben und aus der Tatsache, dass der Herr in seinem Dienst (vgl. Abschnitt 6) ganz klar über den Charakter dieses Zeitintervalls (sowohl in Bezug auf seine Jünger als auch in Bezug auf die Welt und Israel) gesprochen hatte, ist es offensichtlich, dass es sich nicht um das Königreich in Herrlichkeit gemäß den jüdischen Erwartungen handelte, dass dem Volk Israel durch Johannes den Täufer und später durch den Herrn angeboten wurde. Seine Länge wird ebenfalls nirgendwo näher bestimmt. Der Herr wusste, egal wie beschränkt die Kenntnis Johannes des Täufers auch sein mochte, dass die eben erwähnte Zeitspanne, eintreten würde, bevor es zu den heiß ersehnten Erwartungen ihrerseits kommen konnte. Trotzdem war es wahr, wie weitverbreitet ihre falschen Vorstellungen auch sein mochten, dass das Reich der Himmel nahe gekommen war und tatsächlich in Kürze errichtet werden würde. Alles sollte sich genau nach den Ratschlüssen und Gedanken Gottes erfüllen, dessen dispensationaler Plan, durch die Ankunft des Königs bedingt, sich in immer klareren Offenbarungen zeigte. Die Anwesenheit des Königs unter dem den Menschen wurde durch seine großen Wunderwerke völlig bewiesen, sodass sie, was seine Verwerfung betrifft, ohne Entschuldigung sein würden. Dennoch erfüllten sich die Ratschlüsse Gottes auch in diesen Umständen.

    Die Ankunft des Königs und die Errichtung des Reiches
    Das, was durch die heiligen Propheten verheißen und prophezeit worden war, war die Herrlichkeit des Reiches in seinem irdischen Aspekt in Form von weltweiten Segnungen sowie die Verwirklichung des Weges des Herrn auf dieser Erde, den gekannten und genossenen Frieden, die Befreiung von ihren Feinden, das vollständige Gericht über das Böse und Tage reichster Segnungen, die in Frieden und Gerechtigkeit unter der Hand des gesalbten Gottes genossen werden würden. Soweit zu den Kernpunkten der prophetischen Voraussagen, die im Keim bereits in Eden dem gefallenen Menschen gemacht und anschließend stufenweise durch weitere Offenbarungen ausgedehnt wurden. Die Worte und Handlungen wiesen darauf hin und erkannten es an, dass in JESUS alles zur Erfüllung kommen sollte. Der Appell ihn anzunehmen basierte folglich auf der Tatsache, dass er derjenige war, der die Prophetie erfüllen und alle Verheißungen zur endgültigen Vollendung bringen würde. Deshalb war es notwendig ihn im Glauben anzunehmen, denn es war offensichtlich so, dass seine Ankunft nicht durch die Herrlichkeit des Himmels und seiner Heiligen begleitet war, der Art und Weise, die mit der Aufrichtung des Reiches in Herrlichkeit auf der Erde verbunden ist. Es sollten erst andere Ratschlüsse und Pläne Gottes enthüllt werden, die bis dahin von Grundlegung der Welt an verborgen waren, aber dennoch bereits ewig bestanden hatten. Vor diesem Hintergrund und im Licht der bisherigen Offenbarungen gipfelte das Zeugnis in der Person, die nun auf die Erde gekommen war. Aufgrund dessen, wer er war und was er einmal sein sollte wurden die Verheißungen der Väter bestätigt (Rö 15,8-13). Ja, sie wurden durch seine Gegenwart und seinen Dienst als wahrhaftig bestätigt. Weiter war er derjenige, der sie als der gesalbte Erbe Abrahams als auch Davids beanspruchte, und die Erfüllung der Verheißungen begann sich mit seiner Geburt zu entfalten.

    Wie wir bereits gesehen haben, deutete das Alte Testament auf eine notwendige Zeitspanne zwischen dieser Zeit und der tatsächlichen öffentlichen Aufrichtung des Reiches in Herrlichkeit hin. Was also die Ankündigungen durch Johannes den Täufer und unserem Herrn betrifft, lag der Schwerpunkt eindeutig darauf, dass der König gekommen war. Der Aufruf und die damit verbundene Verantwortung standen mit seiner Anerkennung in Verbindung. Er war der, der ihnen angeboten wurde, der zweifellos der König war, auf dem die Verheißung eines herrlichen und ewigen Königreichs lagen, von dem die Propheten so oft gesprochen hatten und dessen Taten diesen Anspruch untermauerten.

    Gerade darin bestand dieser moralische Test, dem die Juden durch den Dienst von Johannes und auch des Herrn ausgesetzt wurden; nicht so sehr in dem Angebot, das Königreich in Herrlichkeit zu der damaligen Zeit zu errichten. Es war der König selbst, der ihnen vorgestellt wurde. Das Königreich war in einer Form nahe gekommen, die Gott allein bekannt war.

    Diese Art und Weise war für das Zeugnis notwendig, an das sich der Glaube anschließen konnte und wodurch auch das Alte Testament bestätigt wurde, wenn es Ihn so darstellte, dass nur diejenigen, die Augen, um zu sehen und Ohren, um zu hören hatten, erkannten, dass nur Er der Zuvorbestimmte Israels war, der verheißene Same der Frau, Sohn Abrahams und Davids und vor allem der HERR, der Erlöser. Dennoch waren die Zeichen und Wunderwerke vorhanden, die seine Gegenwart unter den Menschen begleiteten und die zu dem Königreich in seiner Macht und Herrlichkeit gehören.

    Im Licht dessen, was wir inzwischen über die Pläne Gottes wissen, konnte sich die Bekanntgabe des Königreichs durch Johannes und den Herrn nicht auf das Reich in Macht und Herrlichkeit auf der Erde beziehen. Ebenso wenig dachte Gott daran das Reich kurzfristig aufzurichten. Das schwächt jedoch nichts davon ab, dass der König des Reiches, als er sich als solcher zeigte, tatsächlich gegenwärtig war und mächtige Werke vollbrachte. Die Macht dazu lag in seiner Hand und war schon im Alten Testament offenbart worden genauso wie die Prophetien über seine Geburt, Person und seinen Charakter als Gottes König, die alle eindeutig erfüllt waren. Der entscheidende Punkt konnte deswegen nur die Frage seiner Annahme bzw. Verwerfung sein, nachdem er sich wie oben beschrieben vorgestellt hatte. Wenn das der Fall ist fragen wir uns, was mit der Bekanntmachung des Königreichs wirklich gemeint war.

    Bei dem Reich der Himmel handelt es sich um ein System bzw. eine Regierungsordnung, welche im Gegensatz zu einer rein irdischen Form oder Charaktereigenschaft himmlisch ist. Es ist die Regierung der Himmel, die in ihrer eigenen Haushaltung formal aufgerichtet wird, nachdem sie sich zunächst einmal was ihren Charakter, ihre Macht und Herrlichkeit angeht, in dem König des Himmels manifestiert hat, der sich jetzt zur Rechten der Macht gesetzt hat und auf die Stunde wartet, in der er aufstehen und seine Feinde unterwerfen wird. Dass die Himmel über die Königreiche der Menschen regieren, wurde bereits Nebukadnezar erklärt (Dan 4,25-26). Dabei ging es jedoch, genauso wie in der heutigen Zeit, um die Regierungswege Gottes in der Vorsehung, in denen er die Königreiche der Menschen nach seinem Willen vergibt. Das Reich der Himmel bedeutet dagegen die Manifestierung und Einsetzung dessen an die Stelle der absoluten Autorität und obersten Herrschaft, der der Gesalbte Gottes ist – Gottes Sohn und der Sohn des Menschen. In Übereinstimmung mit dem göttlichen Ratschluss und der göttlichen Gedanken über die Haushaltungen geschah das in Verbindung mit der Auferstehung Christi und seiner Inbesitznahme des Thrones. Es ist derselbe Christus, der vorher ganz besonders Israel gemäß den alttestamentlichen Verheißungen und Prophetien vorgestellt, sowie von ihnen verworfen und gekreuzigt worden war (wozu auch die Heiden beitrugen).

    Als sich der Herr hier auf der Erde aufhielt, war das Reich nahe gekommen. Es kam und wurde aufgerichtet, nachdem er von den Toten auferstanden und mit Herrlichkeit gekrönt worden war. Er nahm seinen Platz auf dem Thron im Himmel ein und wurde im selben Zug sowohl zum Herrn als auch zum Christus auf der Erde proklamiert. Seitdem haben die Ereignisse und Verhältnisse in Bezug auf das Königreich ihren Lauf genommen und werden das auch weiter tun, bis sie ihr festgelegtes Ende erreicht haben, denn der König wird noch immer verworfen und das Böse herrscht sowohl im himmlischen als auch im irdischen Bereich noch immer ungehindert vor. Doch wird die universelle Anerkennung zu ihrer Zeit kommen. Noch handelt es sich um die Zeit des Ausharrens für den König, während alle Dinge ihrer Bestimmung zugehen.

    Es trifft also zu, dass das Königreich in Herrlichkeit eine Phase des Reiches der Himmel ausmacht. Diese Phase wird uns besonders im Alten Testament vorgestellt, was im Einklang mit ihrem Hauptthema und der Art und Weise ihrer Offenbarung steht, die sich auf Israel, die Nationen und den Absichten Gottes mit dieser Erde bezieht. Deswegen war es nötig durch Zeichen und Wunderwerke zu zeigen, dass es in der Tat Jesus war, von dem das Alte Testament sprach, und dadurch zu bewirken, dass er als solcher akzeptiert wurde ganz abgesehen davon, was Gott außerdem noch in seinem Ratschluss bereithielt.

    Es ist jedoch nicht so, dass daraus die Schlussfolgerung gezogen werden müsste, dass die Ankündigung des Reiches damals darauf beschränkt gewesen wäre, dass das Königreich in Macht und Herrlichkeit auf der Erde gemäß den alttestamentlichen Verheißungen nur damals hätte aufgerichtet werden können. Nein, es gab noch andere Phasen des Reiches, die auf ihre Enthüllung warteten und die entsprechend nur in Verbindung mit dem Auftreten des Königs selbst, der Erfüllung der Umstände, die prophetisch mit ihm verknüpft wurden (wie bspw. seine Verwerfung und anschließende Krönung im Himmel) ans Licht treten konnten. Das waren die neuen Dinge im Gegensatz zu den vorhergehenden, alten. Beide haben ihren Platz in Verbindung mit dem Königreich und beide werden ihre vollkommene Erfüllung zu ihrer Zeit erfahren. Im Licht des Neuen Testaments wissen wir jetzt, um welche Zeiten es dabei geht und welche Gedanken Gott wirklich beschäftigten.

    Ein besonderer Zeitabschnitt begann mit der Ankunft Christi und seinem irdischen Dienst, gefolgt von der Errichtung des Königreichs, wenn er ausruft: „Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf der Erde“ (Mt 28,18). Unmittelbar danach sendet er seine Botschafter aus und fährt selbst auf, um sich zur Rechten der Majestät in den Himmeln zu setzen. Von da an sitzt der Sohn des Menschen zur Rechten der Macht. Das ist der Zeitpunkt, von dem ab das Reich der Himmel gekommen ist. Seitdem nehmen alle Ereignisse und Zustände ihren Lauf, die mit diesem Reich verbunden sind. Deshalb können wir sagen, dass das Reich, was damals als „nahe gekommen“ angekündigt wurde, jetzt aufgerichtet ist, und dass sich die Phase des Königreichs, die durch den Dienst des Herrn offenbart wurde und mit den Geheimnissen aus Matthäus 13,11 verbunden ist, während des Aufenthalts des Königs im Himmel entwickelt.

    [Übersetzt von Stephan Keune; wird fortgesetzt]

    John Bloore

  • #2
    Mt 13:11

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