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Dispensationalismus (Disp.) oder Bundestheologie (BT.)

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  • Dispensationalismus (Disp.) oder Bundestheologie (BT.)

    http://www.bibelkreis.ch/TschuiPatri...e_seite_15.htm

    Dispensationalismus (Disp.) oder Bundestheologie (BT.)
    Bedenkliches im Umfeld der Bundestheologie oder auch Föderaltheologie.
    „So wie ich dich bat, als ich nach Macedonien reiste, in Ephesus zu bleiben, auf dass du etlichen
    gebötest, nicht andere Lehren zu lehren, noch mit Fabeln und endlosen Geschlechtsregistern sich
    abzugeben, die mehr Streitfragen hervorbringen, als die Verwaltung Gottes fördern, die im Glauben
    ist . . .“ 1.Tim. 1,3-4
    In den letzten Jahren gab es vermehrt Bücher von Autoren mit calvinistischen Hintergrund. So z.B.
    aus dem Betanien-Verlag, Verlag 3L, Macarthur-Studienbibel, Genfer-Studienbibel, sowie Buchempfehlungen
    des Reformatorischen Verlages. Auch finden sich einige theologische Ausbildungsstätten
    die bewusst dem Calvinismus wieder Ansehen und Einfluss verschaffen wollen.
    Deshalb möchte ich auf eine Gefahr aufmerksam machen, die unsere Gemeinden unterwandert und
    Zwiespalt verursachen kann (Röm. 16,17).
    Anlass zu dieser Stellungnahme war vor allem, die in den letzten Jahren vermehrt erschienenen
    Artikel gegen den Dispensationalismus & die Scofield-Studienbibel so u.a. von Hans-Werner Deppe
    (Betanien-Verlag), der sich kritisch zu Dispensationalismus äußerte. Die meisten dieser Artikel,
    die sich kritisch zu Dispensationalismus äußerten, waren von Gläubigen mit calvinistischen Hintergrund.
    Diesen Calvinisten geht es nicht darum eine andere Sichtweise zu akzeptieren oder anzuerkennen,
    sondern alles was nicht in die calvinistischen Doktrinen passt als Irrlehre abzuurteilen. Eine
    gewisse Boshaftigkeit tritt bei vielen Artikeln gegen den Disp. zu Tage. Meistens wird als Quelle
    ihrer Argumentation das Buch „Recht zerteilen das Wort der Wahrheit“ von Albertus Pieters &
    John H. Gerstner Reformatorischer Verlag Beese angeführt.
    Andere Kritiker des Dispensationalismus sind mehr oder weniger Trittbrettfahrer. Sie benutzen die
    Argumente von Calvinisten nur, weil sie im Disp., bzw. in Brüdergemeinden eine unliebsame Konkurrenz
    sehen oder auch eine Rechtfertigung für charismatische oder kirchliche Praktiken suchen.
    Nebenbei möchte ich dazu anmerken: haben diese Brüder nicht besseres zu tun als ihre Streitfragen
    über Internet & Foren auszutragen (1. Tim. 1,4). Bei aller Kritik die an Disp. geübt wird, wird mit
    keinem Wort die Problematiken des Calvinismus erwähnt. Man kann nur den Kopf schütteln, wie
    viel Mühe sich diese Schreiber machen um auf angebliche Irrlehren des Disp. hinzuweisen. In
    Wirklichkeit geht es hier um Auslegungsfragen, über die man doch, wie ich meine, geteilter Auffassung
    sein darf. Diese Art von Kritik hat schon längst den gesunden Boden des Disputes verlassen
    und ist zum Verleumder der Brüder und Erzeuger von Streitfragen „als die Verwaltung Gottes
    fördern, die im Glauben ist“ (1.Tim. 1,4) — „krank an Streitfragen und Wortgezänken, aus welchen
    entsteht: Neid, Hader, Lästerungen, böse Verdächtigungen“ (1.Tim. 6,4) „Ein Knecht des Herrn
    aber soll nicht streiten, sondern gegen alle milde sein, lehrfähig, duldsam“ (2.Tim 2,24).
    Zunächst habe ich die Sache nicht so ernst genommen und als ich das Buch „Recht zerteilen das
    Wort der Wahrheit“ von Albertus Pieters & John H. Gerstner las, dachte ich mir „so ein Unsinn“ —
    „krank an Streitfragen und Wortgezänken“ (1.Tim. 6,4), natürlich aus einem kirchennahen (Ev.
    Ref.) Verlag. Auch hörte ich gelegentlich abfällige Bemerkungen zum Disp. von Pastoren aus
    Freikirchen. Doch in jüngster Zeit, machen diese Brüder vermehrt Unfrieden und so mancher Unbefestigte
    wird wankelmütig. Deshalb sah ich mich gezwungen einen Artikel gegen diese Sache zu
    schreiben, damit verbundenen Problematiken erkannt wird und in den Gemeinden nicht darüber
    gestritten wird.
    Auch möchte ich darauf hinweisen, dass es unmöglich ist, auf alle Punkte ausführlich einzugehen.
    Manches ist nur angedacht und dient dem Leser, mit diesen Themen sich ausführlicher auseinanderzusetzen
    bzw. eine Anregung zum Bibelstudium sein (Apg17, 11). Für mich war die Sache auch
    nicht ganz einfach, da es zwar einige Artikel gegen den Disp. gab, jedoch das System der Kritik
    nicht so offensichtlich war. Über ein Jahr habe ich mich darüber auseinandergesetzt, bis mir klar
    wurde, wo die Problematiken sind. Auch möchte ich nicht so sehr auf die Argumente der Kritiker
    eingehen, sondern auf das theologische System (Wurzel / Quelle), das dahinter steht und einige
    Folgen dieser Lehren aufzeichnen. Fremdwörter will ich möglichst wenig benutzen und es so einfach
    wie möglich halten, damit es jeder versteht und so die Problematik begreift. Hilfreich war mir
    2
    dabei auch die Genfer-Studienbibel. In ihr findet man die Lehren des Calvinismus und ist Standardwerk
    reformatorischer Theologie
    (siehe http://www.bibelkreis.ch/TschuiPatrick/ ... nalyse.pdf ).
    Was ich hier nicht tun möchte, ist die calvinistisch geprägten Geschwister in ein schlechtes Licht
    stellen. Viele sind mir ein Vorbild in ihrer Nachfolge. Es geht mir darum, auf gewisse Problematiken
    hinweisen. Es sollte auch nicht der Eindruck entstehen, dass in gewissen Lehrgebäuden das
    Heil läge. In jeder Lehre findet man Problematiken. Auch ein extremer Dispensationalismus kann
    negative Folgen haben. Ich möchte hier vor jeglicher Einseitigkeit und extremen Sichtweise warnen
    (Pred. 7,16).
    Mit Calvinismus verbinden die meisten den Begriff der Vorauserwählung (Prädestination). Auf
    diese Lehre möchte ich aber nicht eingehen, denn sie scheint mir nicht unbedingt die Ursache des
    Problems zu sein. Die Vorauserwählung Gottes zeigt uns die Größe Gottes. Jedoch, sie in unsere
    menschlichen Vorstellungen zu passen, ist ein Problem. Ob wir nun das calvinistische oder das
    dispensationalistische Erklärungsmodel der Prädestination wählen — es werden immer Fragen
    offen bleiben. Ich denke dass wir dies erst beim HERRN verstehen und begreifen werden können.
    Nur ein kurzer Hinweis: das Buch „Die Bibel verstehen“ von Charles C. Ryrie, Christliche Verlagsgesellschaft,
    Dillenburg, sowie der Artikel http://www.bibelkreis.ch/Calvin/calvin.pdf sind sehr
    hilfreich und zeigen auch einige Problematiken der calvinistischen Sichtweise auf.
    Es geht mir um eine andere Lehre, die allgemein von Calvinisten vertreten wird und zwar die
    Bundestheologie. Diese findet allgemein weniger Beachtung, doch enthält sie einige Problematiken
    und hat weit reichende Folgen und ist Ursache allen Streites. Manche Inhalte der Bundestheologie
    werden auch von Freikirchen vertreten, ohne calvinistische Prägung, deshalb ist diese Thematik
    nicht unbedeutend. Meistens hat diese Einfluss auf theologische Standpunkte wie Endzeitschau,
    Wiederkunft Christi, Heilssicherheit, Gemeindeformen u.a.
    Was ist nun Bundestheologie und Dispensationalismus?
    Zu allen Zeiten haben Gläubige versucht die Geschichte der Menschheit als Heilsgeschichte (Handeln
    Gottes mit der Menschheit) zu deuten. So sind die Bundestheologie und der Dispensationalismus
    zwei unterschiedliche Modelle welche uns die Heilsgeschichte deutlich machen wollen.
    Der Disp. teilt die Geschichte der Menschheit in 7 (nach Darby) oder 8 (nach Scofield) Heilzeiten
    (od. Haushaltungen) ein, wobei Gott mit der Menschheit verschieden handelt, um seine Vorsatz den
    er sich vor Ewigkeit in Christus vorgesetzt hat zu verwirklichen (Eph. 1, 3-12). Der Disp. teilt und
    trennt dabei deutlich die Gegensätze zwischen Alten und Neuen Bund sowie Israel und die Gemeinde.
    Der Calvinismus verbindet diese Gegensätze sieht im Alten und Neuen Bund sowie in
    Israel und die Gemeinde eine Einheit. Dabei vergessen Calvinisten oft, dass ihre Sichtweise nicht
    das inspirierte Wort Gottes ist, sondern nur eine Deutung dessen ist. So vertreten z.B. Calvinisten
    wie auch Dispensationalismus die Vorauserwählung des Gläubigen, wobei der Dispensationalismus
    nicht in allen (5) Punkten mit den Calvinisten überein stimmt wie u.a. dass die Menschen nicht zur
    Hölle vorherbestimmt sind. Diese nicht Übereinstimmung in allen 5 Punkten sehen oft Calvinisten
    als Irrlehre an. Selbst MacArthur wird von manchen Calvinisten als abtrünnig betrachtet, der zwar
    die Prädestination im calvinistischen Sinn vertritt, jedoch zu Israel, Gemeinde und Endzeit eine
    dispensationalisische Sichtweise hat.
    Oft wird auch von Calvinisten behauptet die Bundestheologie sei eine Ursprüngliche Lehre der
    Christenheit. Der Dispensationalismus jedoch ist erst im 19. Jahrh. durch Darby und Scofield aufgekommen.
    Dem ist nicht so! Die Bundestheologie wurde erst später, hauptsächlich von Zwingli
    entwickelt (http://www.reformiert-online.net ) - man findet den Gedanken zwar schon bei den
    Kirchenvätern, jedoch scheint es mir dass im laufe der Kirchengeschichte sich diese Ansicht immer
    mehr durchgesetzt hat, dass Israel endgültig verworfen ist und die Kirche den Platz Israels eingenommen
    hat. Dies war aber auch eine Quelle des Antisemitismus.
    Auch der Disp. wie ihn Darby & Scofield entwickelte, war nichts Neues. Verschiedene Ansichten
    die auch der Disp. vertritt finden sich in der Kirchengeschichte. Irenäus (175-195 n.Chr) (=Schüler
    des Polykarps → Schüler des Apostel Johannes) in Contra Haereses, 5.Buch, 29.Kapitel und
    Ephraim (306 - 373) sprechen von Entrückung der Gläubigen und der großen Drangsal. Selbst die
    3
    Genfer-Studienbibel (Seite 2124) gibt Justinus und Papias als Vertreter dieser Sichtweise an. Hier
    muss man natürlich darauf hinweisen, dass Grundlage biblischer Lehre allein die Bibel ist und nicht
    die Schriften der Kirchenväter auch nicht irgendwelche Reformatorische Bekenntnisse. In diesen
    Artikeln gegen den Disp. taucht immer wieder das Westminster Bekenntnis von 1647 auf oder
    Zitate Calvins — als wie wenn Calvin unfehlbar wäre. Das Argument Kirchenväter ist wohl das
    schwächste Argument. Denn mit Kirchenvätern lässt sich fast alles belegen, sogar die Marienverehrung!
    Manche Disp. -Kritiker führen regelrecht verleumderische Kompanien gegen den Disp. , indem sie
    behaupten Darby hätte seine Lehre über die Entrückung aus sektiererischer und okkulter Quelle.
    Hier möchte ich auf das Buch von Tim LaHahy Die Entrückung CV Dillenburg hinweisen, der sehr
    sorgfältig recherchieret hat und aufzeigt, dass dem nicht so ist und dass die Ansicht über die Entrückung
    nichts Neues sind. Über die gesamte Kirchengeschichte findet man diese Ansichten in der
    Literatur.
    Manchmal wird von Anhängern der Bundestheologie so argumentiert: Die Dispensationalismus
    lehren, dass in der Endzeit die Juden den Tempel errichten und der Opferdienst wieder eingeführt
    wird - dass sie lehren, dass ganz Israel errettet wird (Röm 11,26), wobei die Schrift sagt, dass man
    allein nur durch Jesus Christus errettet wird und nicht durch nationale Zugehörigkeit. Nun muss
    man zunächst sagen, dass Disp. dies nicht so verstehen. Dann sagt die Schrift, dass Gott sein Volk
    (Israel) nicht endgültig verworfen hat, dass er zuvor erwählt hat (Röm 11,1-2). Vor 150 Jahren
    glaubten kaum Gläubige an eine nationale Wiederherstellung Israels - diese waren durch die Bundestheologie
    geprägt. Darby, Scofield und die Väter der Brüderbewegung erkannten aus der Schrift,
    dass es in der Endzeit eine nationale Wiederherstellung Israels geben muss, obwohl zu dieser Zeit
    die Anzeichen eher dagegen als dafür sprachen. Nun hat die Zeit die Bundestheologie überholt und
    Israel wurde als Nation wieder hergestellt obwohl die Bundestheologie dies nicht für möglich hielt.
    Disp. lehren nicht, dass im jüdischen Opferdienst das Heil liegt, sondern weil die Endzeitliche
    Prophetie spricht von abschaffen des täglichen Opfers (Matth. 24,15 Dan. 8,27; 11, 31; 12,11) und
    vom wiederkommen auf dem Ölberg (Sach. 11,3-5) - von einernationalen Umkehr der Stämme
    Israels (Sach. 11, 10 - 14) deshalb muss es eine nationale Wiederherstellung Israels geben und der
    täglichen Opferdienst wieder eingeführt werden muss. Wir dies geschehen wird und wie dies praktisch
    aussieht, darauf haben Disp. auch keine Antwort. Doch glauben sie es, weil es die Schrift sagt!
    Nun wo liegen die Hauptunterschiede?
    >> Israel & die neutestamentliche Gemeinde!
    Die Bundestheologie lehrt, dass die Gemeinde bei Adam beginnt - die neutestamentlichen Gemeinde
    nicht ein neues Gebilde ist, das an Pfingsten beginnt, sondern eine Fortführung des wahre Israels
    (geistlichen Israels; Röm. 2) bzw. an ihre Stelle getreten ist. Des weiteren: Israel als Nation hat
    durch die Verwerfung des Messias, keine Verheißungen mehr - die neutestamentliche Gemeinde an
    ihre Stelle getreten ist oder besser ausgedrückt, die Fortsetzung des alttestamentlichen Gottes Volkes.
    Diese Sichtweise wird auch von vielen Kirchen, Freikirchen und auch Sekten vertreten, wobei
    die jeweilige Gruppe meistens sich als das wahre Israel sieht.
    1. Hat Israel als Nation wirklich keine Verheißungen mehr?
    An keiner Stelle der Bibel wird uns gesagt, dass Gott seine Versprechen (Bund) mit dem Volk
    Israel aufgehoben hat. Im Gegenteil trotz der Untreue des Volk Israel steht Gott zu seinen Verheißungen
    (5. Mose 30; Röm. 11).
    • Röm 11,1 + 2 „ . . . Hat Gott etwa sein Volk verstoßen? Das sei ferne! Denn auch ich bin
    ein Israelit aus dem Samen Abrahams, vom Stamme Benjamin. Gott hat sein Volk nicht
    verstoßen, das er zuvor erkannt hat“.
    • Röm 11,25 „ . . . Verstockung Israel zum Teil widerfahren ist, bis die Vollzahl der Nationen
    eingegangen sein wird“.
    • Röm 11,26 „und also wird ganz Israel errettet werden, wie geschrieben steht: "Es wird aus
    Zion der Erretter kommen, er wird die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden“;
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    • Apg 15,14 - 16 „Simon hat erzählt, wie Gott zuerst die Nationen heimgesucht hat, um aus
    ihnen ein Volk zu nehmen für seinen Namen. Und hiermit stimmen die Worte der Propheten
    überein, wie geschrieben steht: "Nach diesem will ich zurückkehren und wieder aufbauen
    die Hütte Davids, die verfallen ist, und ihre Trümmer will ich wieder bauen und sie wieder
    aufrichten“;
    • Röm 11,29 „Denn die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar“.
    — Die Bundestheologie zweifelt an der Treue Gottes !!! —
    Oft versuchen Anhänger der BT. dieses Problem zu umgehen! Und zwar: bevor der BT. an
    Röm. 11 über die Hoffnung Israels geht, versucht er mit Röm. 2, 28 – 29 zu erklären dass
    wir bzw. die neutestamentliche Gemeinde das wahre Israel ist bzw. ihren Platz einnimmt,
    obwohl dieser Text das nicht so aussagt. Der BT. erklärt nun, im Textabschnitt von Röm. 11
    geht es eindeutig nicht um das natürliche Israel sondern um das geistliche Israel bzw. die
    neutestamentliche Gemeinde - der BT. nimmt die Antwort vorweg bevor sie an den Text
    geht. Dies ist ein Grundsätzlicher Auslegungsfehler BT. 1.
    2. Ist die neutestamentliche Gemeinde ein neues Gebilde:
    • Matth. 16,18 „ . . . auf diesem Felsen werde (Indikativ Futur) ich meine Gemeinde bauen“.
    Die Gemeinde war zu diesen Zeitpunkt noch zukünftig; sie beginnt erst an Pfingsten!
    • Das Geheimnis des einen Leibes war zur Zeit des Alten Testaments noch unbekannt
    „welches in anderen Geschlechtern den Söhnen der Menschen nicht kundgetan worden,
    wie es jetzt geoffenbart worden ist . . .“ (Eph. 3, 5) (siehe Eph. 3,5-6; Kol. 1,25-27). Gott
    hat „aus beiden (Juden & Heiden) eines gemacht“ „ . . . die zwei, Frieden stiftend, in sich
    selbst zu einem neuen Menschen schüfe“. (Eph. 2,14-15)
    Welche Folgen hat die bundestheologische Sichtweise?
    Ich möchte damit nicht aussagen, dass jeder der die BT. vertritt alle diese Punkte im vollen Umfang
    vertritt. Man findet aber in der Regel sowohl bei Reformierte Baptisten als auch Ev. ref. Kirchen in
    ihren Homepages das Buch „Recht zerteilen das Wort der Wahrheit“ empfohlen sowie auf Links die
    u.a. auf http://www.lebensquellen.de/ hinweisen, die diese Sichtweisen vertreten.
    I. Israel & Endzeit
    1. Israel als Nation hat keine Verheißungen mehr
    2. Endzeitreden Jesu haben sich weitgehend 70 n.Chr. erfüllt
    3. Offenbarung ist größtenteils Vergangenheit
    4. Drangsal Jakobs sind die Verfolgungen der Christen in den letzten Jahrhunderten
    5. 1000 jähriges Reich ist nicht wörtlich zu nehmen
    6. Örtlichkeiten wie z.B. Wiederkunft Jesu auf dem Ölberg sind nicht wörtlich zu nehmen
    7. Es gibt keine Entrückung
    8. Es gibt keine unterschiedliche Kommen Jesu z.B. zur Entrückung / zu Beginn des 1000 jähriges
    Reiches
    9. Es gibt keine unterschiedlichen Gerichte z.B. zu Beginn des 1000 jähriges Reiches zwischen
    dem „Jüngsten Tag“.
    10. Es gibt keine unterschiedliche Auferstehungen
    Offb. 20,1 – 6: „Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herniederkommen, welcher den
    Schlüssel des Abgrundes und eine große Kette in seiner Hand hatte. Und er griff den Drachen,
    die alte Schlange, welche der Teufel und der Satan ist; und er band ihn tausend Jahre,
    und warf ihn in den Abgrund und schloss zu und versiegelte über ihm, auf dass er nicht
    mehr die Nationen verführe, bis die tausend Jahre vollendet wären. Nach diesem muss er eine
    kleine Zeit gelöst werden. Und ich sah Throne, und sie saßen darauf, und es wurde ihnen
    gegeben, Gericht zu halten; und die Seelen derer, welche um des Zeugnisses Jesu und um
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    des Wortes Gottes willen enthauptet waren, und die, welche das Tier nicht angebetet hatten,
    noch sein Bild, und das Malzeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und an ihre
    Hand, und sie lebten und herrschten mit dem Christus tausend Jahre. Die übrigen der Toten
    wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren. Dies ist die erste Auferstehung.
    Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung! Über diese hat
    der zweite Tod keine Gewalt, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und
    mit ihm herrschen tausend Jahre“.
    Allein diese Verse zeigen, dass es verschiedene Gerichte & Auferstehungen gibt, dass es ein
    buchstäbliches 1000 jähriges Reich gibt. Oder in Sach. 11,3-5: eine sichtbare Wiederkunft
    Jesu auf dem Ölberg und Sach. 11, 10 – 14: die nationalen Umkehr der Stämme Israels!
    Ein Auslegungsprinzip begegnet mir bei der BT. & im Calvinismus immer wieder, zuerst
    wird eine Lehre vorgegeben und alle Schriftstellen die da nicht rein passen werden einfach
    als nicht wörtlich zusehen betrachtet. Wenn man so die Bibel auslegt, hat man natürlich enorme
    Probleme mit detaillierten prophetischen Aussagen der Bibel. Das wird auch besonders
    deutlich, wenn man die Anmerkungen der Genfer Studienbibel zu prophetischen Aussagen
    in Daniel oder Offenbarung betrachtet. Da kann man nur sagen, dass dies ganz schön
    konfus Zeug ist und der Leser kann bei diesen Erklärungen nicht sagen kann „Glückselig,
    der da liest und die da hören die Worte der Weissagung“ (Offb 1,3). Mir persönlich war zu
    beginn meines Glaubenslebens die Scofield-Bibel eine nützliche Hilfe um biblische Aussagen
    schlüssig einzuordnen und biblische Grundbegriffe kennen zu lernen.
    II. Israel & Gemeinde
    Aus der BT.-Sichtweise, dass die neutestamentliche Gemeinde eine Fortführung des
    alttestamentlichen Bundesvolkes ist, ergeben sich folgende theologische Standpunkte:
    1. Durch die BT. werden alttestamentliche Vorstellungen geweckt
    bzw. Anleihen an alttestamentliche Praktiken bei Kindertaufe, kirchliche Strukturen u.a.
    2. Beschneidung / Taufe = Bundeszeichen
    An stelle der Beschneidung tritt die Kindertaufe. So wie Beschneidung das Bundeszeichen
    des Alten Bundes war, ist die Taufe ist Bundeszeichen des neuen Bundes BT.2-5.
    Es ist auch interessant, dass wir in der frühen Kirchengeschichte, diese Argumentation nicht
    finden und Kinder wurden in der Regel nicht getauft.
    Nebenbei bemerkt: Wie verstehen einige Calvinist die Erwählung nach Eph. 2,8. Der
    Mensch kann nur auf Grund der Gnade Gottes glauben - "zuerst schenkt Gott Gnade damit
    er glauben kann. Nun wird aber gesagt: "durch die (Kinder-) Taufe gelangt man in den Stand
    der Gnade um glauben zu können. Wenn ich mir das überlege, dann heißt das, dass man
    durch die (Kinder-) Taufe erwählt ist, d.h. durch die Handlung eines Menschen (Joh. 1,13)
    und nicht aus Gottes Souveränität Gottes! Das ist natürlich ein Widerspruch und vollkommener
    Unsinn.
    3. Gesetz & Gnade
    Da die BT. lehrt, dass die alttestamentliche Gemeinde eine Fortführung des alttestamentlichen
    Bundesvolkes ist, wird das alttestamentliche Gesetz in den Neuen Bund eingepasst.
    Die Zeremonialgesetze werden als von Christus erfüllt betrachtet, wobei die 10 Gebote
    buchstäblich den Gläubigen des Neuen Bundes gelten. Die 10 Gebote sind Zeichen der Bundestreue.
    (siehe auch Sabbatgebot). Sowohl BT. als auch Disp. lehren, dass man nicht aus
    Gesetzeswerken gerettet wird.
    Die Vertreter der BT: werfen oft Disp. vor, sie würden lehren dass die 10 Gebote heute nicht
    mehr gelten. Nun kommt natürlich dieser Vorwurf aus einer calvinistische Brille - aber in
    der Praxis sind sie, nach meiner Meinung, gar nicht so weit auseinander.
    6
    Disp. lehren in der Regel, dass die Gläubigen im Neuen Bund nicht mehr unter Gesetz sind
    (Röm. 6,14 + 15) - die 10 Gebote zwar buchstäblich Israel gelten, aber geistlich angewendet
    (1. Tim. 1, 8) sehr wohl uns gelten. („Wir wissen aber, dass das Gesetz gut ist, wenn jemand
    es gesetzmäßig gebraucht, indem er dies weiß, dass für einen Gerechten das Gesetz nicht bestimmt
    ist, sondern für Gesetzlose und Zügellose, für Gottlose und Sünder, . . .“ 1. Tim. 1, 8
    + 9)
    4. Das halten der 10 Gebote ist Zeichen der Bundestreue
    — das Sabbatgebot wird zum Sonntagsgebot
    „Am ersten Tage der Woche aber, als wir versammelt waren, um Brot zu brechen“ Apg 20,7
    Das Brotbrechen hat in diesen Gemeinden in der Regel ein unter geordnete Stellung. Der
    Sonntag ist auch nicht der christliche Sabbat. Diese Ansicht ist nicht biblisch (Kol. 2,16;
    Röm. 14,5), man findet ihn zwar bei den Kirchenvätern. Justin & Barnabas sprechen vom
    1.Tag der Woche und grenzt sich vom jüdischen Sabbat dem 7.Tag ab.
    Als ich den Argumenten der BT. nach ging, habe ich viele Gemeinsamkeiten und ähnliche
    Argumentation bei Adventisten entdeckt. Wie z.B. bei Israel & Sabbatgebot. Dabei stellte
    sich bei mir die Frage: in wie weit hat die BT. das Entstehen dieser Irrlehre begünstigt.
    5. Dass die alttestamentlichen Gläubigen in gleicher weise den Hl. Geist hatten
    und Wiedergeboren waren.
    Im Alten Bund sehen wir natürlich auch den Hl. Geist, aber er war auf einzelne und nicht
    ausgegossen auf alles Fleisch. Er war auf Menschen, aber er war nicht im Menschen "er
    nahm nicht Wohnung“. Jesus sagt in Johannes 7,39 „Dies aber sagte er von dem Geiste,
    welchen die an ihn Glaubenden empfangen sollten; denn noch war der Geist nicht da, weil
    Jesus noch nicht verherrlicht worden war“. Die Verheißung des Geistes war noch Zukünftig
    (Joh. 16,7; 13). Die alttestamentlichen Gläubigen zurzeit Jesu mussten sich zuerst zu Jesus
    bekehren, damit die Gabe des Hl. Geist empfingen (Apg. 19, 1-7). So war auch die Wiedergeburt
    eine zukünftige Verheißung, die erst mit Jesu Tod / Auferstehung / Verherrlichung
    gegeben wurde (Hes. 36, 26 -27; Tit. 3,4 – 7).
    Was mir hier auch noch bei BT auffiel. Ich fand keine Hinweise auf die Stellung des Gläubigen
    in Christus. Dies passt natürlich nicht zu alttestamentlichen Vorstellungen der BT.
    6. Zum Thema Verheißungen Israel & Gemeinde.
    Dieses Thema wird von Kritikern regelrecht ausgeschlachtet, wobei man die Aussagen aus
    dem Zusammenhang reist, um zu punkten. Der Disp. unterseiden hier sorgfältig zwischen
    irdischen Verheißungen, die dem Volk Israel als Nation gegeben worden sind und himmlischen
    Verheißungen, die den Gläubigen gegeben sind. Im Alten Bund wird Israel irdischen
    Verheißungen gegeben z.B. 5. Mose 28,1 -12: „ . . . Gesegnet wird sein die Frucht deines
    Leibes und die Frucht deines Landes und die Frucht deines Viehes, das Geworfene deiner
    Rinder und die Zucht deines Kleinviehes . . .“ 5. Mose 7,11 – 15: „ . . . Gesegnet wirst du
    sein vor allen Völkern; kein Unfruchtbarer und keine Unfruchtbare wird unter dir sein, noch
    unter deinem Vieh. Und der HERR wird jede Krankheit von dir abwenden . . .“, Im Neuen
    Bund werden den Gläubigen keine irdischen Verheißungen gegeben sondern 1.Tim 6,8:
    „Wenn wir aber Nahrung und Bedeckung haben, so wollen wir uns daran genügen lassen“,
    Phil 3,20: „Denn unser Bürgertum ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus
    Christus als Heiland erwarten“. Allen Gläubigen sowohl im AT & NT erwarten „ . . . die
    Stadt, welche Grundlagen hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist“ (Hebr 11,8 - 10).
    Wenn man aber die Verheißungen Israel & Gemeinde 1 zu 1 überträgt, dann wäre Reichtum,
    Gesundheit, Kindersegen ein Beweis für Rechtgläubigkeit. Diesen Irrtum finden wir in vielen
    charismatischen Kreisen vor.
    Allgemein findet man in vielen Kommentaren zur Bibel nur historische und praktische Aspekte.
    Disp. bringen hier noch einen dritten Aspekt, den heilsgeschichtlichen Aspekt. Indem
    diese sich die Frage stellen: zu wem redet der Text buchstäblich; wie ist der Text im Kontext
    7
    der Bibel zu sehen; muss man den Text heilsgeschichtlich bewährten oder ist er 1 zu 1 übertragbar?
    Zum Schluss möchte ich nochmals unerstreichen. Es wäre falsch wenn der Eindruck entstünde im
    Calvinismus gebe es nur Bedenkliches. Der Calvinismus hat große Männer und Frauen Gottes
    hervor gebracht. Auch im Disp. findet sich bedenkliches und auch ist eine Gemeinde nicht dadurch
    besser weil sie die calvinistische oder dispensationalistische Sichtweise vertritt. Wir leben alle aus
    der Gnade des Herrn; wir sind alle „welche er sich erworben hat durch das Blut seines Eigenen
    Sohnes“ (Apg. 20,28) und unsere Erkenntnis ist „ stückweise, dann aber werde ich erkennen,
    gleichwie auch ich erkannt worden bin“ (1.Kor. 13,12). Vielmehr sollten wir die Gnade Gottes in
    den anderen Brüdern sehen. Sind es nicht gerade Geschwister aus dem calvinistischen und dispensationalistischen
    Lager, die wenigen, die an der wörtlichen Inspiration der Bibel festhalten. Lasst
    uns lieber gegenseitig zu ermuntern „mit Herzensentschluss bei dem Herrn zu verharren“ (Apg.
    11,23) und lasst uns nicht zum Richter über unsere Brüder werden!
    Einige Quellen
    BT. 1 http://www.lebensquellen.de/?p=609 = Die Zukunft Israels
    BT. 2 http://www.lebensquellen.de/?p=432 = Fünf Kriegsschauplätze der Tauffrage
    BT. 3 http://www.lebensquellen.de/?p=314 = Taufe und Zugehörigkeit zur Kirche
    BT. 4 http://www.lebensquellen.de/?p=453 = Die gewöhnlichen Gnadenmittel und ihre
    außergewöhnliche Wirkung
    BT. 5 http://www.bibelkreis.ch/TschuiPatrick/ ... nalyse.pdf
    = Die Genfer Studienbibel-Eine Analyse
    http://mypage.bluewin.ch/reformiertebaptisten/index.htm = Homepage der Reformierten Baptisten
    (Schweiz)
    http://mypage.bluewin.ch/reformiertebap ... links.html = "reformiert-baptistische" Links
    http://www.reformierte-baptisten.de/ = Homepage der Reformierten Baptisten (Deutschland)
    http://www.reformierte-baptisten.de/ = "reformiert-baptistische" Links
    „Recht zerteilen das Wort der Wahrheit“. Reformatorischer Verlag Beese
    http://www.middletownbiblechurch.org/german/index.htm = Gefahren d. Reform. Theologie
    Homepage zu Disp.
    http://www.web-grace.net/dispensa.htm = William A.Simpson Disp. mit Grafik (englisch)
    http://www.soundwords.de/dispensationalismus.asp = Biblische Gründe für den Dispensationalismus
    http://www.kfg.org/archiv/pdf/artikel/0 ... tungen.pdf = Die Haushaltungen
    Gottes von Arnold Fruchtenbaum,
    http://www.bibelkreis.ch/themen/oekonom.htm = Haushaltungen der Bibel-Überblick, Fruchtenbaum
    Bücher zu Disp.
    • Bibelpanorama Best. Nr. 273336 Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg
    • Heilsgeschichtliche Schriftauslegung von Arnd Bretschneider Best. Nr.: 273501 Christliche Verlagsgesellschaft
    Dillenburg
    • Die biblische Lehre von den Heilszeiten von Ernst G. Maier Best. Nr.: 253103 Christlicher Mediendienst
    Eingesandt Xaver Riedmüller

  • #2
    Beurteilung zum Buch:
    Recht zerteilen das Wort der Wahrheit
    Scofield Bibel und Heilszeiten auf dem Prüfstand
    von Albertus Pieters & John H. Gerstner
    Reformatorischer Verlag Beese, Hamburg
    Dieses Buch ist von zwei Autoren Albertus Pieters & John H. Gerstner verfasst.
    Nun worum geht es in diesem Buch: sie kritisieren offen die Lehre über die
    Heilszeiten die von Dr. Scofield vertreten wird. Zwar geben die beiden Autoren
    vor, ihr Buch mit Liebe und Achtung gegenüber den Anhängern dieser Lehre
    geschrieben zu haben, doch das Gegenteil findet man vor. Es ist eher eine
    Kampfschrift gegen Lehre über die Heilszeiten bzw. gegen die Brüdergemeinden. Dieses Buch wird
    unter Calvinisten empfohlen als Aufklärung über den Disp. Auch findet man bei Kritikern immer
    wieder den Verweis auf dieses Buch. Beide Autoren redet natürlich aus einer Position der Stärke,
    denn in der USA fühlen sich die viele Evangelikalen dem Calvinismus verpflichtet.
    Beide Autoren überzeugte Calvinisten und vertreten die Prädestination und Bundestheologie
    Die fünf Punkte der Prädestination ('TULIP') im Calvinismus sind:
    T = total depravity __________ (Völlige Verderbtheit);
    U = unconditional election ____ (Bedingungslose Erwählung);
    L = limited atonement _______ (Begrenztes Sühneopfer);
    I = irresistible grace ________ (Unwiderstehbare Gnade); und
    P = perseverance of the saints _(Beharrung der Heiligen; oder: Unverlierbarkeit des Heils).


    Die Bundestheologie (BT.) lehrt, dass die Gemeinde bei Adam beginnt - die neutestamentliche
    Gemeinde nicht ein neues Gebilde ist, das an Pfingsten beginnt, sondern eine Fortführung des wahre
    Israels (geistlichen Israels; Röm. 2) bzw. an ihre Stelle getreten ist. Des weiteren: Israel als Nation
    hat durch die Verwerfung des Messias, keine Verheißungen mehr - die neutestamentliche Gemeinde
    an ihre Stelle getreten ist oder besser ausgedrückt, die Fortsetzung des alttestamentlichen
    Gottes Volkes. Des Weiteren lehrt die Bundestheologie dass die Gläubigen des Alten Bundes genauso
    den Hl. Geist hatten und Wiedergeboren waren wie die Gläubigen im Neuen Bund.
    An der Vorstellung, dass die neutestamentliche Gemeinde kein neues Gebilde sondern die Fortführung
    des alttestamentlichen Gottesvolkes ist, hängt die ganze Bundestheologie.
    So lehren beiden Autoren, dass es keinen Unterschied gebe zwischen dem "alttestamentlichem
    Gottesvolk" und dem "neutestamentliche Gottesvolk". Beide waren "von neuem geboren" hatten in
    derselben weise den Hl. Geist und dieselben Verheißungen hat.
    Nun zum ersten Autor. Dieser bescheinigt zwar Dr. Scofield besitze große Gelehrsamkeit, aber das
    Hauptproblem für ihn ist, wie kann Dr. Scofield es wagen etwas zu lehren was bisher noch von
    Kirchenväter und keinem kirchlichen oder freikirchen Bekenntnis gelehrt worden ist (Seite 7+ 8).
    Da zeigt sich wie oberflächlich der Autor mit diesem Thema auseinander gesetzt hat. Selbst die
    Genfer Studienbibel, ein Standartwerk für reformatorischer Theologie, führt Quellen an, die belegen,
    dass diese Lehre schon zu beginn des Christentums vorhanden war. Empfehlenswert ist hier
    das Buch von Tim LaHahy „Die Entrückung“ CV Dillenburg.
    Auf Seite 23 & 24: „ . . . nicht einmal alle darbyistischen Experten sind sich einig, denn E. W.
    Bullinger folgt Scofield dicht auf den Versen und will uns weismachen, dass auch das Sakrament
    der Taufe nicht für uns bestimmt ist“ „Besonders steht diese Lehre von der Kirche und Israel in
    unvereinbarem Gegensatz zu der reformierten Lehre von den Bünden und von der Kindertaufe“. An
    dieser Stelle zeigt sich u.a. wo die beiden Verfasser stehen. Sie haben ein sakramenthelles Verständnis
    und Vertreter der Kindertaufe! (vergl. Westminster Bekenntnis Artikel 27 Von den Sakramenten
    + 28 Von der Taufe) Das hat wenig mit biblischen Standpunkt zu tun. Es ist eher ein festhalten
    an kirchlichen Dogmen & Praktiken.
    Der zweite Autor John H. Gerstner wirft Scofield und den "Darbisten" (Brüderbewegung ) vor, dass
    sie das Volk Gottes zerteilen, weil sie lehren dass das alttestamentliche Volk Gottes, die Juden und
    die Ekklesia sind zwei verschiedene Gruppen und nicht ein und das selbe. Er unterstellt den Anhänger
    der Heilszeiten auf Seiten 32, 34, 45 & 56, dass diese durch die Teilung in alttestamentliche
    und neutestamentlichen Gottes Volk, die Juden zu einer "Herde von Schweinen erniedrigen" (ein
    Zitat Calvins) haben.
    Der Herr Jesus sagt in Matth. 16,18 „ . . . auf diesem Felsen werde (Indikativ Futur) ich meine
    Gemeinde bauen“. Die Gemeinde war zu diesen Zeitpunkt noch zukünftig; sie beginnt erst an
    Pfingsten! Allein schon dieser Vers zeigt, dass die Gemeinde (Ekklesia) nicht bei Adam beginnt
    wie BT. behaupten, sondern erst an Pfingsten. Da nutzt auch nicht die gebetsmühlenartige Wiederholung
    der bundestheologischen Grundsätze. Dadurch wird die BT. nicht biblisch - sie ist ganz
    einfach Falsch.
    Die Folge dieser Auslegung ist, dass Israel als Nation keine Verheißungen mehr hat, da wir das
    Volk des Neuen Bundes an ihre Stelle getreten sind. Alle Verheißungen aus dem AT. sind hinfällig
    Auch gibt es für die Drangsal Jakobs, und das Tausendjähriges Reich — ersatzlos gestrichen!
    Als weitere theologischen Aussage: „die alttestamentlichen Gläubigen hatten den selben Hl. Geist
    und waren von neuen geboren wie wir“. Dann frag ich mich, warum hatten in Apg. 19, 1-5 die
    Johannes Jünger und das waren doch alttestamentliche Gläubige diese den Hl. Geist nicht und
    warum war dann Pfingsten noch Notwendig, wenn diese den Hl. Geist bereits gehabt hätten. Und
    wie sagt der Herr Jesus in Joh 7,39 „Das sagte er aber von dem Geiste, den die empfangen sollten,
    welche an ihn glaubten; denn der heilige Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht
    war“. Natürlich war der Hl. Geist immer schon gegenwärtig, aber dass die Gläubigen den Hl. Geist
    empfangen sollten bzw. „Wohnung in ihnen mache“(Joh.14, 23), das wer noch zukünftig. Auch die
    Neuengeburt war eine Verheißung im Alten Bund aus Hesekiel 36, 25-27, die zu Zeit Jesu noch
    nicht erfüllt war.
    Des weitern beschimpft sie Disp. als Darbisten und wirft ihnen vor ein anderes Evangelium zu
    verkündigen. Was aber versteht er als Evangelium: dass alle Menschen vorherbestimmt sind entweder
    zur Hölle oder zum Himmel. Ein theologisches Problem über das sich schon viele gestritten und
    zerstritten haben. Hat der Mensch keine oder doch eine Entscheidungsmöglichkeit sich zu bekehren?
    Wenn nun Dr. Scofield lehrt, dass auf Grund des Vorherwissen Gottes, Gott den Menschen
    vorherbestimmt hat zur Errettung (Anmerkung Scofieldbibel 1.Pet. 1,20), ist dies natürlich streng
    genommen nicht calvinistisch aber doch biblisch. Und wenn Dr. Scofield sowohl die Vorherbestimmung
    des Menschen und auch die Verantwortung des Menschen betont d.h. den Aufruf zur
    Bekehrung, so ist das für John H. Gerstner ein falsches Evangelium, weil er nicht hundertprozentig
    calvinistisch denkt. Ja selbst der Aufruf zur Bekehrung und zu glauben, ist für John H. Gerstner
    Irrlehre. Weil dies ein Werk ist „zu glauben“ und da wir nicht aus Werke Errettet sind sondern aus
    Gnade deshalb ist dies nach John H. Gerstner eine Irrlehre. Wenn das so ist dann war der Herr Jesus
    Christus auch ein Irrlehrer denn er sagte: „Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe gekommen.
    Tut Buße und glaubet an das Evangelium“ (Mark. 1,15) und das selbe sagen alle Apostel
    und Propheten der Bibel. Nun wer hier falsch, das liegt wohl auf der Hand.
    Nach John H. Gerstner Verständnis müssen alle das reformierte Bekenntnis annehmen, wenn sie
    das richtige Evangelium verkündigen wollen (Seite 51+52).
    Was wollen nun die beiden Autoren mit diesem bezwecken? Sie wollen die Leser zu zweihundertprozentige
    Calvinisten machen — ihnen geht es nicht um eine sachliche Argumentation sondern das
    Volk Gottes in Calvinisten und nicht Calvinisten zu spalten.
    Das Wort Gottes sagt in diesem Fall: „Ich ermahne euch aber, Brüder, dass ihr acht habet auf die,
    welche Zwiespalt und Ärgernis anrichten, entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, und wendet euch
    von ihnen ab“ (Röm 16,17). Menschen „die mehr Streitfragen hervorbringen, als die Verwaltung
    Gottes fördern“ (1Tim 1,4) sollten wir mit Vorsicht begegnen. Auch Bücher die nur Streitfragen
    aufwerfen und Zwiespalt sähen verursachen, müssen wir mit allem Ernst abweisen. „Denn solche
    dienen nicht unserem Herrn Christus, sondern ihrem eigenen Bauche . . .“ (Röm 16,18).
    Dieses Buch dient nicht zur Ehre Gottes, sondern säht Zwiespalt unter die Gläubigen.
    Xaver Riedmüller

    Kommentar


    • #3
      Einheit bewahren & die unabhängigen Gemeinden
      In den letzten Jahrzehnten sind in Deutschland viele neue unabhängige Gemeinden. Mache Gemeinde
      zerfallen so schnell sie Entstanden sind. Oft zerbrechen sie an Lehrfragen und statt zusammenarbeiten
      streitet man gegeneinander. Da gibt es unterschiedliche Lehrauffassungen, Praktiken,
      persönliche Neigungen und Vorlieben – da ist die Nachbargemeinde zu "Brüderlich" oder zu „Freikirchlich“
      usw. Wir kennen alle diese Verse: „Siehe, wie gut und wie lieblich ist es, wenn Brüder
      einträchtig beieinander wohnen“! Ps 133,1. „Ich ermahne euch nun, ich, der Gefangene im Herrn,
      dass ihr würdig wandelt der Berufung, mit welcher ihr berufen worden seid, mit aller Demut und
      Sanftmut, mit Langmut, einander ertragend in Liebe, euch befleißigend, die Einheit des Geistes zu
      bewahren in dem Bande des Friedens“. Eph 4,1-3
      Und haben schon viele Predigten und Auslegungen darüber gehört – aber wenn "Einheit bewahren"
      mehr sein soll als einpaar hohe Gedanken in unsern Köpfen, dann müssen wir auch bereit sein etwas
      dafür zutun. Nun hat Gott in den letzten Jahrzehnten große Gnade geschenkt und viele unabhängigen
      Gemeinden sind entstanden doch wir sollten bedenken alle Bewegungen die der Herr so gebraucht
      hat, haben ihre Kraft verloren, wenn Streit und Unfriede unter den Brüdern war ( siehe z.B. Brüderbewegung
      ).
      Wie können unabhängige Gemeinden zusammen arbeiten und ein brüderliches Miteinander pflegen?
      Natürlich können wir nicht mit allen Gläubigen die gleiche innige Gemeinschaft haben, aber um die
      Sache einfacher zu machen möchte ich dazu einige Gedanken weiter geben.
      Nun gibt es in jeden Haus Ortungen und auch in jeder Gemeinde und so muss es auch Regeln unter
      den unabhängigen Gemeinden geben, die ein zusammen arbeiten und ein brüderliches Miteinander
      möglich machen. Bei uns in der Gemeinde nennt man sie Prioritäten.
      1. Priorität: Ding die man Christ ( Gemeinde) glauben muss
      Die vollständige Inspiration der Schrift - Die Allgenügsamkeit der Schrift - Die Dreieinigkeit –
      Die Göttlichkeit Jesu - Die Vollkommenheit des Opfers Jesu - Die Verlorenheit des Menschen –
      Die Hölle, das Gericht und den Himmel. Diese Lehrpunkte müssen mit Entschiedenheit vertreten
      werden - hier gibt es keine Kompromisse!
      2. Priorität: Lehrpunkte die zwar nicht Heilsnotwendig sind, aber die ein Miteinander und eine
      Zusammenarbeit unmöglich machen.
      Hier will ich die Vertreter der Charismatik, die Allversöhnung und der Ökumene anführen.
      Mit Vertretern dieser Lehrrichtungen ist es weder sinnvoll in der Gemeinde zusammen zu arbeiten
      und auch nicht überörtlich. Wir müssen hier nach dem Grundsatz handeln 2. Kor. 6, 14 – 7,1 „Seid
      nicht in einem ungleichen Joch . . . . “ „ . . . . so lasst uns selbst reinigen von jeder Befleckung des
      Fleisches und des Geistes, indem wir die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes“.
      Auch sollten wir Röm. 14,1 bedenken „Den Schwachen im Glauben aber nehmet auf, doch nicht zur
      Entscheidung zweifelhafter Fragen“. Hier haben wir Verantwortung für unsere Geschwister in
      unseren Gemeinden.
      Bei Gemeinden die Heilsunsicherheit bzw. die Verlierbarkeit des Heils lehren, sollten wir vorsichtig
      sein. Zwar gibt es oft mit Gemeinden die die Heilssicherheit ablehnen, viele Gemeinsamkeiten, doch
      statt zusammen arbeit kann es besser sein, man geht getrennte Wege – respektier aber die andere
      Sichtweise.
      3. Priorität: Lehrstandpunkte die mit besondern theologischen Vorlieben, Gewohnheiten . . . .
      zusammenhängen
      z.B. wöchentliches / monatliches Brotbrechen, Bibelübersetzungen (textus receptus), Sichtweisen
      über die Endzeit wie z.B. Entrückungsansichten
      Hier ist es wichtig zu erkennen, dass diese Lehrstandpunkte nicht erste oder zweite Priorität haben
      sondern nur theologischen Vorlieben, Gewohnheiten unserer Gemeinden sind - sonst kann es passieren
      dass diese Dinge uns abgrenzen und eine Trennung verursachen. Und hier liegt das Problem
      vieler unserer Gemeinden. Man bewahrt nicht die Einheit, sondern zerstört sie durch Eigenwille und
      Starsinn. Wenn „Einheit bewahren“ mehr sein soll als einpaar hohe Gedanken in unsern Köpfen,
      dann müssen wir das Gespräch und die Gemeinschaft mit den Brüdern suchen. Wir müssen bereit
      sein uns einander unterzuordnen; Ermahnung und Kritik zulassen; bereit sein brüderlichen Rat
      anzunehmen; zusammen zu kämpfen für die Wahrheit und für das Evangelium – dann aber ist es auch
      möglich auch solche Standpunkte wie die Fragen um den "textus receptus" im brüderlichem Gespräch
      zu klären und so Einheit des Geistes zu bewahren in dem Bande des Friedens.
      Xaver Riedmüller

      Kommentar


      • #4
        Danke für diese Einträge, bewegen sie mich doch schon sehr lange.
        Ich bin sehr traurig über ref.Christentum (Calvinisten), weil sie ein falsches Bild von GOTT/JHWE verkünden.


        Eine Frage aber zu Römer 11:7. Wie nun? Was Israel sucht, das hat es nicht erlangt; die Auswahl aber hat es erlangt, die übrigen aber wurden verstockt,
        Was ist damit gemeint, die Auswahl hat es ( was?) erlangt?

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