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Weshalb schweigt die Elberfelder?

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  • Weshalb schweigt die Elberfelder?

    Eingesandt von PAP mask 16.04.06
    Mat: 24:36 (Elberfelder)

    Von jenem Tage aber und jener Stunde weiß niemand , auch nicht die Engel der Himmel , sondern mein Vater allein .


    Jetzt kommt der Hammer (wie ich finde):

    Mat: 24:36 (Tischendorf greek):

    περι δε της ημερας εκεινης και ωρας ουδεις οιδεν ουδε οι αγγελοι των ουρανων ουδε ο υιος ει μη ο πατηρ μονος


    Da steht (fett) auch nicht der Sohn! Wieso wird das in der Elberfelder verschwiegen?
    Eingesandt von "PAP mask" 16.04.06

  • #2
    Lieber pap/mask

    hast Du schon mal gesehen, auf wieviele Weisen der Sohn Sohn ist?

    Kommentar


    • #3
      Lieber Hans-Peter,

      Da steht (fett) auch nicht der Sohn! Wieso wird das in der Elberfelder verschwiegen?
      Die alte Elberfelder 1905 folgt hier dem traditionellen griechischen Text, der an dieser Stelle überhaupt nicht "auch nicht der Sohn" liest. Das ist aus meiner Sicht eine völlig richtige Entscheidung. Die Begründung im Hinblick auf die Zuverlässigkeit der griechischen Grundtexte führt an dieser Stelle zu weit (mehr dazu:
      Die alte und neue Schlachter und alle Übersetzungen, die hier der Mehrheit der griechischen Textzeugen folgen (z.B. die Übersetzung von Herbert Jantzen, Albrecht, Bengel, Elberfelder 1871, Freebible, Grünewald, die alten Lutherübersetzungen), haben hier:

      Um jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, sondern allein mein Vater.
      "auch nicht der Sohn" ist ein Textfehler einiger weniger Handschriften in Ägypten. Zur Frage, warum Ägypten für die Rekonstruktion eines zuverlässigen Grundtextes nicht in Frage kommt:

      Jetzt kommt der Hammer
      Ich finde das überhaupt keinen "Hammer", sondern eine absolut richtige Entscheidung der Übersetzer.

      Kommentar


      • #4
        Re: Weshalb schweigt die Elberfelder?

        Mein Computer-Programm spukt da so was raus (wenn es denn richtig liegt...):

        M:24:36 peri de ths hmeras ekeinhs kai wras oudeis oiden oude oi aggeloi
        Code:
        twn ouranwn   -    -   -    ei  mh  o  pathr  mou  monos
        N:24:36 peri de ths hmeras ekeinhs kai wras oudeis oiden oude oi aggeloi
        Code:
        twn ouranwn  oude  o  uios  ei  mh  o  pathr  -  monos

        Das heisst: MT (Byz) = TR aber ungleich zu NA.

        Bedeutung: Ich würde sagen, eine der vielen typischen Stellen, wo Nestle/Aland (NA) entgegen der Mehrheit der Handschriften (MT, Byz) und entgegen dem (Textus Receptus, auch wenn er an vielen Stellen Mängel hat), für sich genommen einen kürzeren Text aufweist.

        Es gibt auch stellen, die klar "gegen" den TR sprechen, oft dann, dann ist aber oft NA=MT,Byz.

        Die Biblia Sacra, NT und AT hab ich zwar auch, dort steht auch eine Einfügung "[] ... \", nur kapier ich die dort verwendeten Symbole etc. noch nicht so wirklich.

        Bzw. aus Sicht von NA bedeutet: "[] ... \" -> "Für diese Wörter eine Auslassung". (Da ja vom NA ausgegangen wird, um die Differenzen zu allen andern Handschriften darzustellen. ?)

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        • #5
          Lieber Michi
          weisst Du dass man mit XP problemlos griechisch hier im Forum schreiben kann?

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          • #6
            die Worte OUDE hO hUIOS werden nur von sehr wenigen Handschriften hinzugefügt (auch von einer frühbyzantinischen, nämlich 043 aus dem 6. Jahrhundert) und stehen auch in der altlateinischen Itala. Ansonsten werden sie aber von fast allen Handschriften weggelassen (auch von der frühbyzantinischen 032 aus dem 5. Jahrhundert und 042 aus dem 6. Jahrhundert), auch von den syrischen Versionen und sogar von der Vulgata.

            Die Schlussfolgerung wäre, dass hier ein paar Handschriften es hinzugefügt haben, und als Erklärung würde vorschlagen, dass man es an die Parallelstelle Mk 13,32 anpassen wollte, wo (fast) alle, sowohl byzantinische als auch alexandrinische, Handschriften OUDE hO hUIOS haben.

            Also, für den Mehrheitstext spricht hauptsächlich, dass diese Wörter auch in der lateinischen Vulgata und in der syrischen Peschitta (und Harklensis) fehlen, und dass sie vielleicht eine Anpassung an die Parallelstelle Mk 13,32 sind.


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            • #7
              Ja, weiss ich. Nur die Zeichen sind bei "meinem" Text so, dass sie in der "Symbol" TTF Schrift von Windows geschrieben werden können. Auch, so denke ich, kann nicht jeder die Griechischen Buchstaben entziffern. Daher... in ASCII.

              Aber danke für den Tipp!

              [quote=Hans Peter Wepf]Lieber Michi
              weisst Du dass man mit XP problemlos griechisch hier im Forum schreiben kann?

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